Karneval Kutschenverbot sorgt für hohe Kosten

Düsseldorf · Erstmals fahren beim Zoch in Düsseldorf keine Gespänne mehr mit. Das kostet die Vereine viel Geld.

 Wegen des Unfalls in Köln dürfen in Düsseldorf keine Pferde-Kutschen mehr beim Zug mitfahren.

Wegen des Unfalls in Köln dürfen in Düsseldorf keine Pferde-Kutschen mehr beim Zug mitfahren.

Foto: dpa/---

Beim Rosenmontagszug 2019 wird es in Düsseldorf keine Pferdekutschen mehr geben. Das hatte das Comitee Carneval bereits im vorigen Mai beschlossen. Als Grund nannte es den schweren Unfall im Kölner Karneval 2018, bei dem fünf Menschen verletzt wurden. Auch im Vorfeld des Düsseldorfer Zuges hatte es einen Unfall mit Pferden gegeben. Eine Kutsche der Prinzengarde Blau-Weiss stieß am Aufstellplatz auf eine Bürgersteigkante, geriet in Schieflage und die Pferde gingen durch.

Das Verbot stellt die Karnevalsvereine vor große Herausforderungen und reißt ein großes Loch in die Vereinskasse. „Einen gut mittleren vierstelligen Betrag“, gibt Dirk Kemmer, Präsident der Prinzengarde Rot-Weiss zu Bedenken. Bisher zog die Garde mit einem Bagagewagen (vier Pferde), Bagagekutsche (vier Pferde), einem kleinen Gespann und einem Planwagen mit jeweils zwei Pferden beim Zug mit. Bei allen Wagen mussten neue Deichseln eingebaut werden. Dafür waren aufwendige Schweißarbeiten nötig, weil die Tiere nun durch Traktoren und einen Oldtimer-Unimog ersetzt werden.

Drei Monate wurden für den Umbau benötigt. Ob das Verbot wirklich sinnvoll ist oder nicht, dazu möchte Kemmer keine Stellung nehmen: „Das Comitee Carneval hat das so beschlossen und wenn das Sicherheitskonzept das nun vorsieht, dann setzen wir das auch um.“ Allerdings bestätigt der Präsident auch: „Es ist erwiesen, wenn es zu Unfällen kommt, dann mit Pferdekutschen und nicht mit Allein-Reitern.“ Aber auch dort reduziert der Verein. Statt 17 gibt es nur noch 13 Reiter. „Das liegt jedoch daran, dass noch nicht alle den nun vorgeschriebenen Reiterpass gemacht haben. Das wird aber nachgeholt und dann sind wir wieder mit voller Stärke dabei.“ Ein generelles Pferdeverbot hält er für nicht sinnvoll: „Wir sind eine berittene Garde und ohne Pferde würde ein hohes Maß unserer DNA wegfallen.“

Die Gerresheimer Bürgerwehr verzichtet in diesem Jahr ganz auf Pferde. Allerdings nur beim Rosenmontagszug, beim Veedelszug am Sonntag wird das komplette Equipment der Garde dabei sein. Ein Umbau der historischen Wagen wie die Kanone, der Kranzwagen und die Feldapotheke war dem Verein nicht möglich. „Das ist sehr schade, weil wir für die Instandhaltung der Fahrzeuge bisher viel Geld ausgegeben haben.“ Beim Veedeslzug sieht die Sache allerdings schon ganz anders aus. „Der Veranstalter, die Saubande Gerresheim, hat unser Konzept akzeptiert und daher ziehen wir am Sonntag mit allen Kutschen beim Zug mit.“ akrü

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