Wie Carl Friedrich Zelter Goethe vertonte

Ausstellung: Das Goethe-Museum widmet dem Komponisten eine eigene Schau. Zu sehen sind Briefe, Notenentwürfe und Bilder.

Düsseldorf. Das, was ab Sonntag im Goethe-Museum zu sehen sein wird, ist ein "Dialog zwischen Weimar und Berlin", wie Museumsdirektor Volkmar Hansen sagt. Die neue Ausstellung ist dem Berliner Komponisten Carl Friedrich Zelter (1758 bis 1832) zum 250. Geburtstag gewidmet - und seiner Freundschaft zu Johann Wolfgang von Goethe. Etwa 875 Briefe sind es, die diese Freundschaft schwarz auf weiß belegen - ein Teil davon auch in der Schau zu sehen. Die Beziehung des Dichters und des Komponisten ging über eine Freundschaft hinaus, denn auch beruflich kooperierten die beiden. "Zelter zählt zu den größten Komponisten, die Werke von Goethe vertont haben", sagt Hansen. Die Exponate in den Vitrinen zeigen greifbare Beispiele dieser Zusammenarbeit.

Zu sehen sind zum Beispiel des Dichters Gedicht "In tausend Formen magst du dich verstecken" in Buchdruck und daneben Zelters musikalische Umsetzung in Notenschrift. In ähnlicher Weise wird die Verwandlung von Goethes Ballade "Johanna Sebus" zur Musikalie sichtbar.

Bis der Gast bei den Goethe-Vertonungen angelangt ist, hat er den Menschen Carl Friedrich Zelter ein Stück weit kennengelernt. Die ersten Vitrinen beinhalten Zeugnisse aus seinen Jugendjahren, wie erste Kompositionen und Lieder. "Einige dieser Lieder wurden in Almanachen von Schiller veröffentlicht", sagt Regine Zeller vom Museum, die die Ausstellung konzipiert hat. Auch wird Zelters enge Freundschaft zu Carl Friedrich Christian Fasch deutlich, dem Hofcembalisten Friedrich des Großen, der Zelter Kompositionsunterricht erteilte. Von ihm übernimmt Zelter später die Leitung der Berliner Singakademie und macht sie zu einer festen Größe unter den Musikinstitutionen der Stadt.

Neben dem Briefwechsel und der musikalischen Umsetzung der Goethegedichte und Lieder zeigt die Schau auch Porträts der beiden, zum Beispiel Zelter von Johann Eduard Wolff in Öl porträtiert oder einen Kupferstich des Komponisten von B. H. Bendix. Goethe blickt in Öl auf die Ausstellung hinab - ein Porträt von Franz Gerhard von Kügelgen. Das Bild hing vormals in Hansen Büro. "Er hat mich aber dauernd so durchdringend angeschaut", sagt der Direktor.

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