Düsseldorf wird Beuys-Stadt

Er legte den Grundstein für zwei Neubauten.

Düsseldorf. Armin Zweite, Jahrgang 1941, konnte im Gegensatz zu seinem Vorgänger nicht aus dem Vollen schöpfen, als er 1990 die Leitung der Kunstsammlung übernahm. Er musste kämpfen, um seine Wünsche in finanzknapperen Zeiten durchzuboxen.

Er hatte das Ja-Wort von Eva Beuys, das grandiose Spätwerk „Palazzo Regale“ ankaufen zu können. Und er schaffte es, die 6,5 Millionen Mark mit Hilfe des Landes und der Kulturstiftung der Länder zu stemmen. Der zweite Clou lag darin, über die Familie Ulbricht 90 weitere Arbeiten von Beuys zu erhalten. So machte er Düsseldorf zur Metropole von Beuys im Rheinland.

Zweite übte sich in freundlicher Beharrlichkeit. So wurde in seiner Ägide der Grundstein für den Umbau des entkernten Ständehauses zu K 21 und für die Erweiterung am Grabbeplatz gelegt.

Er setzte noch eins drauf und holte in sein leeres neues Museum am Kaiserteich 2005 die Sammlung Ackermans, mit 150 Skulpturen, Fotos, Installationen und Videos der 80er Jahre, darunter Reinhard Muchas „Deutschlandgerät“. Das Land spielte mit und erließ den Sammlern die Geschenk-Steuer.

Der Connaisseur vervollständigte den Surrealismus-Komplex mit Magritte und Max Ernst. Der „TV Garden“ von Nam June Paik gilt als Spitzenwerk des Medienkünstlers, der Marcel Broodthaers-Raum als Höhepunkt der Konzeptkunst, der Genter Raum von Imi Knoebel als beste Installation des Beuys-Schülers. 2009 ging Zweite nach München. H.M.

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