Ein Festival der Neuen Musik

Mit dem Star unter den Komponisten neuer Klangwelten startet „Approximation“ im September in der Tonhalle.

Düsseldorf. Es hat im Jahr 2005 recht klein, aber fein angefangen mit Konzerten in der Kunsthallen-Bar „Salon des Amateurs“. Zu Gast waren Stars der Neuen Musik wie Michael Nyman.

Doch der Rahmen blieb zunächst lauschig. Nun wächst das „Approximation-Festival“ gewaltig und eröffnet mit Stücken des weltbekannten Minimal Music-Komponisten Steve Reich in der Tonhalle.

Steve Reich gehört mit Philip Glass, Terry Riley und John Adams zu den populärsten Vertretern der Minimal Music, jener Klangwelt, die aus der Wiederholung kleinster musikalischer Informationen entsteht und dadurch etwas Größeres bildet — ähnlich wie bei den binären Rechensystemen.

Eine gewisse musikalische Monotonie ist dabei Methode, langweilt aber nicht, da die Motorik eine faszinierende Klangenergie entstehen lässt.

„Es steckt so viel Spannung in den Repetitionen“, sagt Volker Bertelmann, der künstlerische Leiter des Approximation-Festivals. „Als ich bei einer Amerika-Tournee zum ersten Mal ein Stück von Steve Reich hörte, hat es mich richtig gepackt“, berichtet Bertelmann, der unter dem Künstlernamen Hauschka als Pianist auftritt und für experimentelle Musik am Klavier bekannt ist.

Das Festival nenne sich unterdessen nicht ohne Grund „Approximation“ („Annäherung“), denn wie die Musik von Steve Reich seien auch die Stücke der anderen Komponisten, die das Programm gestalten, stilistisch nicht ganz festgelegt und zudem auch für ein breiteres Publikum verständlich. „Die Musik soll den Leuten die Möglichkeit geben, sich den Experimenten zu widmen“, sagt Bertelmann. Man mache keine Avantgarde für Spezialisten.

„Früher galt es nicht gerade als Qualitätsmerkmal, wenn man musikalisch zwischen den Stühlen saß, aber ich finde, man muss zwischen den Stühlen leben“, so Bertelmann. Und genau mit solchen Künstlern beschäftige sich das Festival. „Steve Reich ist ja auch nicht typisch Avantgarde.“

Neben Steve Reich gebe es aber auch noch andere, weniger bekannte Komponisten zu entdecken, etwa die aus San Francisco stammende Cellistin Zoe Keating. Sie improvisiere Stücke für Cello und Loops. Hierbei nehme sie sich beim Spielen selber auf, um danach den aus Lautsprechern erklingenden Endlos-Repliken wieder andere Töne entgegenzusetzen.

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