Ehefrau stellte sich tot — Messerattacke überlebt

30-Jähriger wurden wegen versuchten Totschlags und Körperverletzung zu acht Jahren Haft verurteilt.

Düsseldorf. Immer wieder stach ein 38-Jähriger mit einem Messer auf seine Ehefrau ein, traf sie in Hand, Oberschenkel und Hals. „Du bist schon tot, meine Tochter“, drohte er der 30-Jährigen, die um ihr Leben flehte. Erst als sich sein Opfer nicht mehr bewegte, ließ der Ehemann von ihr ab.

Mit einem Tritt gegen den Kopf wollte der 38-Jährige anschließend sicherstellen, dass die Mutter von drei Kindern wirklich nicht mehr lebte. Am Montag saßen sich die beiden im Gerichtssaal gegenüber. Denn die 30-Jährige hatte sich totgestellt und rettete damit ihr Leben.

Vorausgegangen war ein jahrelanges Martyrium. Immer wieder hatte der 38-Jährige seine Frau gequält, sie geprügelt und einmal eine Wasserflasche auf ihrem Kopf zerschlagen. Mehrfach musste der Polizei den Streit der Eheleute schlichten. Trotzdem hatte die 30-Jährige ihm immer wieder verziehen, auch wegen der drei Kinder des Paares, die zur Tatzeit fünf, neun und elf Jahre alt waren.

Am 1. Dezember vergangenen Jahres spitzte sich die Situation in der gemeinsamen Wohnung an der Erik-Nölting-Straße in Oberbilk dramatisch zu. Schon am Vortag hatte sich das Ehepaar gestritten. Offenbar fasste der 38-Jährige, der wegen seiner Depressionen psychologisch behandelt wurde, da schon den Plan, seine Frau zu töten. Denn er versteckte ein Messer in seinem Schlafanzug.

Am nächsten Morgen soll er dann völlig überraschend über sie hergefallen sein. Der neunjährige Sohn flüchtete zu einer Immobilienfirma im Erdgeschoss und bat um Hilfe: „Papa tut der Mama weh.“

Als die Polizei eintraf, saß der Mann im Flur und rauchte eine Zigarette. Mit lebensgefährlichen Verletzungen wurde die 30-Jährige, die blutüberströmt im Schlafzimmer lag, ins Krankenhaus gebracht. Sie leidet noch heute an den Folgen, hat zahlreiche Narben und kann eine Hand kaum noch bewegen.

Wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung wurde der 38-Jährige zu acht Jahren Haft verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte sogar zehneinhalb Jahre gefordert.

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