Pflege-Notstand Düsseldorfer Allianzen für die Pflege und gegen den Personalmangel

Düsseldorf · Caritas und DRK, aber auch Stadt und Kliniken wollen vereint um Pflegekräfte werben.

 Es mangelt auch in Düsseldorf schon jetzt an Pflegekräften.

Es mangelt auch in Düsseldorf schon jetzt an Pflegekräften.

Foto: dpa/Christoph Schmidt

In der Kranken- und noch mehr in der Altenpflege drückt der Mangel an qualifiziertem Personal stark. Die Konkurrenz zwischen den Häusern, Trägern und auch Stdäten ist groß, „Kopf“- und Abwerbeprämien sind längst Usus. Und das bei einem absehbar steigendem Bedarf. „Auch für die Düsseldorfer Bevölkerung ist der Mangel an Pflegepersonal und seine Folgen bereits heute deutlich spürbar“, sagt Andreas-Paul Stieber, der Vorsitzende des Ausschusses für Gesundheit und Soziales der Stadt. Auf seine Anregung haben jetzt die drei größten Anbieter im Bereich der Pflegeausbildung die „Düsseldorfer Allianz für Pflege“ gegründet: Der Caritasverband, das Deutsche Rote Kreuz und die Kaiserswerther Diakonie.

Im Kern gehe es darum, die Synergien zu bündeln und die „langjährigen Kompetenzen der drei Anbieter am Markt stärker zu profilieren“, sagt Henric Peeters, Chef des Caritasverbandes Düsseldorf, und:  „Wir treten zukünftig nicht in den Wettbewerb um das beste Pflegepersonal, sondern wollen im Gegenteil gemeinsamen Aktivitäten verstärken, um potenziellen Auszubildenden und Mitarbeitenden ein attraktives Angebot als Arbeitgeber zu unterbreiten.“ Denn, so Stefan Fischer, Vorstandsvorsitzender des DRK, Pflege sei ein attraktiver Beruf mit hoher gesellschaftlicher Relevanz und besten Entwicklungsmöglichkeiten: Und das können wir am besten gemeinsam deutlich machen.“

Die Engpässe bei den Pflegeberufen sorgen auch die Stadt zunehmend. Da sie aber keine Krankenhäuser oder Pflegeheime mehr selbst betreibt, kann die Kommune lediglich die Personalakquise der entsprechenden Einrichtungen unterstützen, sagte Gesundheitsamtsleietr Klaus Göbels. Das reiche von der Anwerbung von Pflegekräften aus dem Ausland über die Hilfe bei der Wohnungssuche, die Durchführung von berufsorientierten Sprachkursen, der Vermittlung von Kita-Plätzen bis zu finanziellen Hilfen. Zudem plane das Gesundheitsdezernat gerade mit der Agentur für Arbeit, der Handwerkskammer und dem Verein „MED+“, in dem die Düsseldorfer Kliniken Mitglied sind, eine Initiative zur Attraktivierung von Berufen im Gesundheitswesen.

Im AGS wurde am Mittwoch deutlich, dass diese Allianz noch ausbaufähig sein soll. Tatsächlich meldete Marion Warden von der Arbeiterwohlfahrt (Awo) bereits explizit ihr Interesse an.

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