IHK „Die Konjunktur steht 2019 am Scheideweg“ 

Düsseldorf · Umfage der IHK Düsseldorf und Mittlerer Niederrhein: Fachkräftemangel bleibt das bedeutendste Konjunkturrisiko.

 Symbolbild.

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Foto: dpa/Christian Charisius

Die meisten regionalen Unternehmen beurteilen die aktuelle Geschäftslage gut, auch die Erwartungen der Betriebe für die kommenden Monate sind eher optimistisch. Aber: Beide Stimmungsindikatoren sind zweimal in Folge gesunken. Dies ist das Ergebnis der Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammern (IHKs) Düsseldorf und Mittlerer Niederrhein, an der sich 800 Betriebe mit knapp 90 000 Beschäftigten beteiligt haben. „Die Konjunktur steht im Jahr 2019 am Scheideweg“, sagt Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein.

Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen werden von knapp 40 Prozent der Betriebe als bedeutendes Konjunkturrisiko genannt – Tendenz steigend. „Insbesondere bei den exportorientierten Branchen wie der Industrie, dem Großhandel und der Logistik hängt dies mit den weltwirtschaftlichen Risiken wie den Protektionismusbestrebungen in den USA, dem Handelskrieg zwischen den USA und China sowie der Furcht vor einem ungeregelten Brexit zusammen“, sagt Steinmetz. Die Betriebe äußern die Sorge, dass die befürchtete weltwirtschaftliche Abkühlung auf die Binnenkonjunktur überspringt. „Die Robustheit der Inlandsnachfrage wird nicht mehr so stark eingeschätzt wie zuletzt“, so der IHK-Hauptgeschäftsführer. Das derzeit bedeutendste Konjunkturrisiko bleibt der Fachkräftemangel. Das sehen ebenfalls gut 40 Prozent der Betriebe so.

Die konjunkturelle Lage ist von Branche zu Branche unterschiedlich. So geht der Boom im Baugewerbe weiter. „Die Betriebe sind voll ausgelastet und haben ihre Erwartungen für das Jahr 2019 zuletzt sogar nach oben korrigiert. Die Beschäftigungs- und Investitionspläne der Branche sind so expansiv wie lange nicht“, erklärt Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf. Die Einzelhändler konnten ihre Umsätze zuletzt steigern. „Dies lag jedoch vor allem an den digitalen Vertriebswegen. Im stationären Handel war die Umsatzentwicklung nur knapp oberhalb eines Stagnationskurses“, sagt der Düsseldorfer IHK-Hauptgeschäftsführer.

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