Seelsorge in Düsseldorf Abschied für Pfarrer und Seelsorger Detlev Toonen

Kaiserswerth/Grafenberg · Pfarrer Detlev Toonen geht in den Ruhestand. Er hat ein Care-Team am Flughafen gegründet. Dessen Wichtigkeit zeigte sich bei einem Flugzeugabsturz.

 Pfarrer Detlev Toonen war unter anderem neun Jahre lang als Seelsorger am Flughafen Düsseldorf tätig.

Pfarrer Detlev Toonen war unter anderem neun Jahre lang als Seelsorger am Flughafen Düsseldorf tätig.

Foto: Sergej Lepke

(Red) Neun Jahre war Pfarrer Detlev Toonen der Airportseelsorger am Düsseldorfer Flughafen und anschließend fünf Jahre in der Krankenhausseelsorge am Florence-Nightingale-Krankenhaus in Kaiserswerth und am LVR-Klinikum in Grafenberg tätig. Am Donnerstag, 24. Juni, wird Pfarrer Toonen in einem Gottesdienst um 14 Uhr in der Mutterhauskirche, Zeppenheimer Weg, in Kaiserswerth in den Ruhestand verabschiedet.

Toonen wurde 2006 Leiter der Flughafenseelsorge. Zuhören, Trost spenden und Mut machen, wenn zum Beispiel ein Passagier mit Flugangst kämpft, gehörte genauso zu seinen Aufgaben wie das Angebot der Seelsorge in Notfällen. Er baute ein Team mit 20 ehrenamtlichen Seelsorgern und Seelsorgerinnen auf und gründete ein Care-Team mit 35 Mitarbeitenden des Flughafens, das für den Notfall schnelle Hilfe vor Ort leisten kann.

Die Unterstützung des Care-Teams und der Flughafenseelsorge sowie weiterer Notfallseelsorgeteams erwies sich als Segen, als im März 2015 eine Germanwings-Maschine auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf in den französischen Alpen mit 150 Menschen an Bord abstürzte und die wartenden Angehörigen betreut werden mussten. 2016 wechselte Detlev Toonen zur Klinikseelsorge. Im Kaiserswerther Florence-Nightingale-Krankenhaus der Diakonie war er im Bereich der Psychiatrie und Pneumologie tätig. Zurückgreifen konnte Toonen dabei auf seine Ausbildung im psychiatrischen Bereich und Erfahrung in mehreren Essener Kliniken in den 1980er-Jahren. Im LVR-Klinikum in Grafenberg arbeitete Toonen in der Sucht- und Abhängigkeitsklinik und in der Forensik. „Auf einer Entzugsstation traf ich sowohl Obdachlose wie auch einen Chefarzt. Als Seelsorger führte ich zahlreiche Gespräche mit den Patient und Patientinnen über ihre Situation und Wege daraus und war auch Vermittler, wenn es um die Suche nach einem Platz in einem Obdachlosenheim ging“, sagt der Seelsorger.

Für seinen Ruhestand hat der 65-Jährige, Vater von zwei erwachsenen Kindern, schon Pläne: „Ich liebe die Nordsee. Ich kann mir gut vorstellen, dort ein Ferienhäuschen zu kaufen und wieder einen Hund“. Auch für seine Hobbys Schwimmen, Malen und Besuchen von Kunstausstellungen, hat Toonen jetzt viel Zeit.

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