17 Anzeigen: Polizei zieht getunte Autos an der Kö aus dem Verkehr
Die „AG Tuning“ führte in der Innenstadt eine Schwerpunktkontrolle von aufgemotzten Autos durch — das sind nicht nur teure Sportwagen.
Wer in Düsseldorf lebt und samstags zum Einkaufen in der Nähe der Königsallee unterwegs ist, kennt die Geräusche aufheulender Motoren nur zu gut. Immerhin kommen Autofahrer aus ganz NRW und sogar dem Ausland, um hier zu zeigen, was sie unter der Haube haben. Am Samstag interessierte sich dafür auch die Polizei, die den Tag nutzte, um sich mit insgesamt elf Beamten die Fahrzeuge genauer anzusehen, die besonders laut sind oder von ihren Besitzern aufgemotzt wurden. Am Martin-Luther-Platz wurde dazu eine Kontrolle eingerichtet, Kollegen an der Königsallee suchten verdächtige Fahrzeuge heraus. Das Ergebnis: 17 Autos wurden beanstandet, zwei davon auch gleich aus dem Verkehr gezogen, ein VW Golf und ein Lamborghini. Dazu erteilte die Polizei zwei Anzeigen für Fahrer, die ihre Karossen auf der Kö an einer roten Ampel laut aufheulen ließen, sowie sechs Verwarngelder.
Getunte Autos könnten die Verkehrssicherheit gefährden, erklärt Polizeisprecherin Susanna Heusgen: „Viele Autofahrer tunen ihre Fahrzeuge. Das allein ist weder verboten noch gefährlich. Doch dabei müssen bestimmte Regeln eingehalten werden, sonst ist es illegal.“ So muss jede Veränderung, die am Fahrzeug vorgenommen wurde, in die Papiere eingetragen und vom TÜV abgenommen sein. „Solange alles, was die Beamten am Fahrzeug vorfinden, rechtmäßig eingetragen wurde, muss sich kein Autofahrer sorgen“, sagt Heusgen. Man wolle auch niemanden diskriminieren oder schikanieren, es gehe schlichtweg um die Verkehrssicherheit.
Die Beamten beim aktuellen Einsatz am Samstag kennen sich mit getunten Autos aus. Polizeihauptkommissar Nico Rohm ist stellvertretender Leiter der Arbeitsgruppe Tuning. Er bildet neue Kollegen für das Thema weiter. Die Freude am Tuning kann Rohm gut nachvollziehen. Doch illegales Tuning sei eben etwas anderes. „Etwa 20 Prozent der zugelassenen Fahrzeuge wurden verändert. Ist das Auto beklebt oder tiefer gelegt, muss dies eingetragen werden. Doch das sind nur kleine Mängel. Gefährlicher wird es, wenn man einen GTI mit 400 PS hat, der womöglich von einem Anfänger gefahren wird“, sagt Rohm. Dann sei nämlich auch die Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer gefährdet.