Ringe werden zur Pilotstrecke für den Radverkehr

Zwischen Lindenstraße und Zülpicher Platz wird in beiden Richtungen eine Autospur in einen Radstreifen gewandelt.

Ringe werden zur Pilotstrecke für den Radverkehr
Foto: dpa

Köln. Die Stadt hat damit begonnen, einen Teilabschnitt des Habsburgerrings und des Hohenstaufenrings im Stadtteil Neustadt/Süd radverkehrsfreundlich umzugestalten. Zwischen Zülpicher Platz und Lindenstraße wird — zunächst als Pilotprojekt — in beiden Richtungen jeweils eine Autospur in einen zweieinhalb Meter breiten Radfahrstreifen umgewandelt. Dieser rund 450 Meter lange Abschnitt wurde von der Stadt gemeinsam mit der Initiative „#RingFrei“ und dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) ausgewählt.

Für die Einrichtung der Pilotstrecke müssen Ampelanlagen an den Kreuzungen Lindenstraße/Schafenstraße und Beethovenstraße/Schaevenstraße erneuert werden. Zu den aufwendigen Arbeiten gehört es zunächst, einige Steuergeräte, Signalmaste, Signalgeber, Kabeltrassen und Verkabelungen auszutauschen. Außerdem werden die Anlagen mit taktiler und akustischer Signalisierung für Blinde und Sehbehinderte sowie mit neuen Signalprogrammen ausgestattet, die die Tempobeschränkung auf 30 Stundenkilometer berücksichtigen. Auch die Beschilderung muss angepasst und eine neue Fahrbahnmarkierung vorgenommen werden. Die Gesamtkosten für den Umbau betragen rund 580 000 Euro.

Um die Auswirkungen auf den fließenden Verkehr möglichst gering zu halten, erfolgen die Arbeiten nur in der verkehrsschwachen Zeit zwischen 9 und 15 Uhr. Nach aktuellem Stand ist mit dem Abschluss der Arbeiten auf den Ringen bis voraussichtlich Ende September zu rechnen.

Nach Fertigstellung der Pilotstrecke wird die Stadt rund sechs Monate lang beobachten, wie Autofahrer und Radfahrer die veränderte Verkehrsführung und die weiteren Änderungen annehmen. Die Erfahrungen sollen Aufschluss darüber geben, wie künftige Planungen für die Radverkehrsführung im Kernbereich der Ringe aussehen können.

Mit der Einführung der Pilotstrecke ergeben sich folgende Veränderungen: Statt zwei Spuren für Autofahrer wird es eine Fahrspur und einen Radfahrstreifen geben, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 30 Stundenkilometer, es wird zwei neue Ampeln mit gestaffelten Haltlinien für den Radverkehr entlang der Ringe geben sowie Aufstellflächen in den einmündenden Straßen und „indirekte“ Linksabbieger für den Radverkehr. Außerdem wird der Radverkehr auf den kreuzenden Hauptachsen von Zülpicher Straße/Jahnstraße und Schaafenstraße/Lindenstraße auf der Fahrbahn geführt, die Einbahnstraße Schaevenstraße für Radfahrer in Gegenrichtung mit „Grünpfeil-Regelung“ für abbiegende Radfahrer nach rechts geöffnet und das Kurzzeitparken in den Parktaschen fällt weg. Dadurch entstehen ausreichend Ladezonen, so dass die Radfahrstreifen möglichst durchgehend frei bleiben. Für Kurzzeitparker gibt es ausreichende Kapazitäten in den umliegenden Parkhäusern.

Von den 48 Kurzzeitparkplätzen auf den Ringen stehen künftig 26 Flächen für das Laden und Liefern (tagsüber von 8 bis 19 Uhr) und als Bewohnerparkplätze (abends und nachts von 19 bis 8 Uhr) zur Verfügung. 22 Kurzzeitparkplätze werden zu Flächen für das Fahrradparken umgewandelt. Dadurch stehen in diesem Bereich künftig 234 Fahrradstellplätze zur Verfügung. Die bisher auf den Gehwegen vorhandenen 162 Fahrradabstellplätze werden abgebaut, um zusätzliche Flächen für Fußgänger zu schaffen.

Mit dem im Juni 2016 vom Verkehrsausschuss beschlossenen Radverkehrskonzept Innenstadt hat die Verwaltung den Auftrag erhalten, auf den nördlichen und südlichen Köl-ner Ringen mit Markierungsmaßnahmen eine Radverkehrsführung herzustellen.

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