Burscheid Grundschüler tanken neue Energie im Ruheraum

Die Ernst-Moritz-Arndt-Schule feierte am Freitag ihr Schulfest. Bei der Gelegenheit wurde die neue Ruhepause vorgestellt.

Burscheid: Grundschüler tanken neue Energie im Ruheraum
Foto: Doro Siewert

Burscheid. Nach dem Gong geht es nicht nach Hause. Der Ganztagsunterricht steht an, die Musikschule, das Training im Sportverein. Kinder sind heute im Terminstress. „Der Alltag ist ungewöhnlich durchgetaktet“, sagte Noemi Sopniqi. Die Lehrerin der Ernst-Moritz-Arndt-Schule in Hilgen wollte ihrer Klasse einen Teil des Zeit- und Leistungsdrucks nehmen. Jeden Freitag steht daher eine Entspannungsstunde auf dem Unterrichtsplan.

Die Grundschüler legen sich auf Isomatten, schließen die Augen und lassen sich von ihren Klassenkameraden beispielsweise mit Bällen massieren. Dazu ist Entspannungsmusik zu hören. Der Raum ist abgedunkelt. Was in einer einzigen Klasse begann, wird nun für alle Schüler angeboten.

Ruhepause heißt das Angebot, das bei den Grundschülern außerordentlich gut ankommt. „Am Freitag wurde es hier so voll, dass ich einige Kinder wegschicken musste“, berichtete Noemi Sopniqi. Von der guten Resonanz war sie selbst überrascht. Nicht nur Mädchen nutzen das Wellness-Angebot. Auch Jungs jeder Jahrgangsstufe kommen zur Ruhepause, statt unter freiem Himmel auf dem Schulhof zu toben. Zwei Mal die Woche ist der verdunkelte Raum geöffnet.

Auf die Individualität und Persönlichkeit der Kinder einzugehen, diese Maxime stecke wie auch bei anderen Projekten und Angeboten der Ernst-Moritz-Arndt-Schule dahinter, erklärte Schulleiterin Sonja Tippel. „Eine bewegte Pause ist nicht für jeden das Richtige, um wieder Energie für den Unterricht zu tanken.“

Am Freitag konnten sich interessierte Eltern anschauen, was es mit dem neuen Angebot auf sich hat. Die Ernst-Moritz-Arndt-Schule feierte ihr alljährliches Schulfest. Im Vorfeld beschäftigen sich die Kinder mit wechselnden Projekten, nun war es die Gesundheit, worunter die Ruhepause bestens fällt. Neben der Entspannung und der Selbstfürsorge machte auch das Thema gesunde Ernährung einen wesentlichen Anteil an dem Projekt aus.

Erschreckend fand Sonja Tippel, dass viele Kinder heute nicht mehr wissen, wie man Äpfel schält. Auch war vielen nicht bewusst, wie viel Zucker eigentlich in Limonade steckt und dass es wichtig ist, vor dem Kochen die Hände gründlich zu waschen. „Nicht alle Kinder haben den Zugang dazu. Viele Familien können sich gesunde Lebensmittel nicht leisten oder haben keine Zeit“, sagte Sonja Tippel. Die Schulleiterin hoffte, mit dem Gesundheitsprojekt bei den Jungen und Mädchen ein besseres Bewusstsein für eine ausgewogene Lebensführung geweckt zu haben. Auch über das Schulfest hinaus soll die Gesundheitserziehung im Unterrichtsalltag eine große Rolle spielen.

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