Reliquien Dreikönigsreliquien länger sichtbar

Köln · In diesem Jahr bleibt die Trapezplatte am Dreikönigenschrein für Besucher bis zum 12. Januar geöffnet.

. Er ist das größte, künstlerisch bedeutendste und inhaltlich anspruchsvollste Reliquiar des Mittelalters: Der Dreikönigenschrein im Kölner Dom. Jedes Jahr am 6. Januar wird die trapezförmige Platte auf seiner Vorderseite geöffnet – und hinter einem Gitter werden die Schädel der Heiligen Drei Könige sichtbar. Ab Montag wird die Dauer der Öffnung ausgeweitet: Künftig ist es bis zum Fest der Taufe des Herrn (dem Sonntag nach dem Dreikönigsfest) möglich, den geöffneten Schrein zu besuchen.

Heilige Drei Könige werden
im Dom besonders verehrt

Hinter einem Gitter werden die Schädel der Könige sichtbar „Die verlängerte Öffnung des Schreins fördert unser Anliegen, den Dom stärker als Ort zu prägen, an dem wir die Heiligen Drei Könige in besonderer Weise verehren“, sagt Domdechant Robert Kleine. „Sie sind das eigentliche Herzstück unserer Kathedrale: Die der Überlieferung nach einzigen erhaltenen Gebeine von Menschen, die den neugeborenen Messias gesehen haben. Um ihre Bedeutung für den Dom zu betonen, haben wir im vergangenen Jahr die ‚Domwallfahrt‘ in ‚Dreikönigswallfahrt‘ umbenannt. Nun möchten wir es künftig noch besser ermöglichen, dass man ihnen nah sein kann.“

Im Anschluss an alle Gottesdienste am Dreikönigstag sei es zudem wieder möglich, den Dreikönigenschrein in einer Prozession zu unterschreiten. „Besonders festlich gestaltet werden die beiden Pontifikalämter am Dreikönigstag“, berichtet Kleine. „Dem Gottesdienst um 10 Uhr wird Rainer Maria Kardinal Woelki vorstehen. Die Heilige Messe um 18.30 Uhr feiern wir mit Jean-Claude Kardinal Hollerich SJ, dem Erzbischof von Luxemburg.“

Auch auf der neu gestalteten Internetseite des Kölner Doms rücken die Heiligen Drei Könige stärker in den Fokus. So kann jeder ab Montag auf der Internetseite des Doms multimedial dem Stern der Magier folgen – und in Kurztexten, Bildern und Videos mehr über die kurze Erzählung im Matthias-Evangelium erfahren, in denen zuerst von ihnen die Rede war, über die Dreikönigslegenden Johannes von Hildesheims und Jacobus de Voragines und über den Weg der Reliquien nach Köln. „Dieses virtuelle Storytelling soll allen Interessierten dabei helfen, ihr Wissen über die Heiligen Drei Könige zu vertiefen“, sagt Domdechant Kleine. „Es ist uns ein Anliegen, die traditionellen Angebote zum Dreikönigstag mit multimedialen Möglichkeiten zu erweitern. Ein Angebot nicht nur, aber auch für jüngere Menschen.“

Die inhaltliche Neuausrichtung des Doms, an der das Domkapitel derzeit arbeitet, soll den Dom deutlicher als Ort des Glaubens, der Kunst und Kultur, des Willkommens und der Heiligen Drei Könige prägen. Im Jahr 2019 hat dieser Prozess neben einer stärkeren Fokussierung auf die Heiligen Drei Könige schon viele weitere Früchte getragen. Seit April laden etwa internationale Lautsprecheransagen zu den Liturgien ein, seit Mai verstärken erste Domschweizerinnen die Aufsichtskräfte am Dom. Derzeit läuft ein Wettbewerb zur Erarbeitung eines neuen Corporate-Designs für den Dom und seine Institutionen.

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