Contra Warum Frauenfußball gut verkauft wird

Meinung · Contra: Nein, der Markt regelt den Wert. Und der DFB ist als Partner schon ein Pfund.

 Olaf Kupfer, Kommentarfoto Foto: Sergej Lepke

Olaf Kupfer, Kommentarfoto Foto: Sergej Lepke

Foto: ja/Sergej Lepke

Über das Kaffeeservice aus den Achtzigern als chauvinistische DFB-Aufmerksamkeit müssen wir nicht sprechen – das liegt hinter Gesellschaft und Fußballfrauen. Frauenfußball ist auf höchstem Niveau längst Leistungssport, der begeistern kann. Aber: Er braucht dafür eine Europa- oder Weltmeisterschaft, also eine „Eventisierung“ auf höchstem Niveau. Das lässt sich an niedrigen Zuschauerzahlen in der Liga deutlich erkennen. Und er hat – so ehrlich muss man sein – die Marketingmaschinerie des größten Sportverbandes der Welt (DFB) schon im Gepäck, der den Hype befördert und dabei viel weniger marktwirtschaftlich zwischen Mann und Frau unterscheidet, als er das könnte. Der Vergleich mit dem Männerfußball ist ungehörig, weil jenes Geschäft eine ganz andere Marktmacht hat und die Geldspeicher fast von alleine füllt. Dass Angebot und Nachfrage bei einer Bewertung von Frauen- und Männerfußball keine Rolle spielen soll, ist falsch verstandene Förderung der Gleichberechtigung. Diesen Anspruch gar nicht erst zu haben und trotzdem das Beste zu bieten, ist der echte Schritt auf den Olymp. Oder beschweren wir uns etwa, wenn Volleyballer oder Rodler nur einen Bruchteil der kursierenden Höchstsummen kassieren? Und zwar Frauen wie Männer.

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