Kommentar : Eine neue Perspektive durch die Regierung muss her
Meinung Berlin Die Forderungen nach schrittweiser Rückkehr zur Normalität dominieren seit Tagen die Debatte über den weiteren Umgang mit Corona. Diese Debatte muss sein, denn die ökonomischen Folgen des nunmehr seit gut vier Wochen andauernden Lockdown werden immer dramatischer.
Diese Woche wird eine werden müssen, die etwas Klarheit in der Corona-Krise bringt. Wenn die Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten am Mittwoch über das Vorgehen im Kampf gegen das Virus berät, ist die Erwartungshaltung gewaltig.
Die Forderungen nach schrittweiser Rückkehr zur Normalität dominieren seit Tagen die Debatte über den weiteren Umgang mit Corona. Politisch von einigen Regierenden und insbesondere von der Opposition forciert; durch jüngste Studien noch einmal verschärft, die eine allmählich Öffnung der Schulen oder des Einzelhandels für sinnvoll erachten. Das alles hat Hoffnungen bei Bürgern und Wirtschaft geweckt, deren Nichterfüllung sich die Politik kaum noch leisten kann. Zumal sich die Fall- und Todeszahlen in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern eher positiv entwickeln. Im Moment jedenfalls.
Alle stehen in dieser bisher nie dagewesenen Situation erheblich unter Druck, fast jeder fühlt sich derzeit berufen, möglichst laut auf die langsame Aufhebung der Einschränkungen zu drängen. Die Debatte darüber muss mittlerweile auch sein, denn die ökonomischen Folgen des nunmehr seit gut vier Wochen andauernden Lockdown werden immer dramatischer. Und es geht ja auch um Grundrechte, die kurzerhand abgeschafft wurden und die zwingend wieder in Kraft gesetzt werden müssen. Doch Besonnenheit ist nach wie vor das Gebot der Stunde. Oder anders: Gesundheitliche Belange zählen ganz klar mehr.