Allgemeine Wohnungsgenossenschaft AWG baut Wohnungen für Senioren

St. Tönis. · Von Neubauten an der Schelthofer Straße in St. Tönis sollen weniger gut verdienende und ältere Menschen profitieren.

 Vier Gebäude sollen auf der noch leeren Fläche um das „Haus des Sports“ entstehen und unter anderem die Wohnungsnot für Menschen über 80 Jahren mit Servicebedarf vermindern.

Vier Gebäude sollen auf der noch leeren Fläche um das „Haus des Sports“ entstehen und unter anderem die Wohnungsnot für Menschen über 80 Jahren mit Servicebedarf vermindern.

Foto: Heribert Brinkmann

Zwar sind noch keine Verträge unterschrieben – weder der Kaufvertrag für das städtische Grundstück am „Haus des Sports“, noch eine Absprache des Kreises für die Tagespflegeplätze – aber die Allgemeine Wohnungsgenossenschaft Tönisvorst (AWG) will keine Zeit verlieren, denn die Wohnungen, die die AWG in St. Tönis bauen will, werden dringend benötigt. „Wir möchten früh in die Planung einsteigen, um das Projekt möglichst schnell zu realisieren“, erklärt Michaela Karth vom AWG-Vorstand im Planungsausschuss.

Dort stand das Thema Bebauung am Schwimmbad schon häufiger auf der Tagesordnung. Mittlerweile steht fest: Die AWG bekommt das städtische Grundstück zum ortsüblichen Preis, Vergünstigungen gibt es nicht, aber die Politiker verzichten auf ein Bieterverfahren, das den Kaufpreis womöglich in die Höhe getrieben und den Bau preisgünstiger Mietwohnungen verhindert hätte. „Wir werden dennoch sehr viel Geld bezahlen“, sagt Vorstand Walter Schöler, „deshalb müssen wir das Grundstück optimal ausnutzen.“

Die Seniorenwohnungen umfassen je 50 Quadratmeter

Bis zu 43 günstige Mietwohnungen will die AWG in vier Neubauten zur Verfügung stellen. Die meisten Wohnungen sind für alleinstehende Senioren gedacht und haben eine Wohnfläche von 50 Quadratmetern, einige Wohnungen sind für Paare und verfügen über 64 Quadratmeter. Alle Wohnungen sind barrierefrei und mit Balkon. Teilweise handle es sich um öffentlich geförderten Wohnraum für Menschen mit Wohnberechtigungsschein, teilweise aber auch um Wohnungen, die ganz unabhängig vom Einkommen angemietet werden können, aber „preisgedämpft“ seien, wie Michaela Karth sagt.

Vorgestellt wird das Bauprojekt im Ausschuss von Planer Sven Göbbels, Mitarbeiter der Ingenieursgesellschaft Schmitz. „Wir planen vier Häuser auf dem Grundstück“, sagt Göbbels. Im ersten Haus an der Schelthofer Straße soll eine Tagespflegeeinrichtung untergebracht werden. Auch ein gemeinsamer Aufenthaltsraum für alle Bewohner der kleinen Neubausiedlung sei dort geplant. Die anderen Häuser bekommen vier Wohnungen pro Etage. Alle Häuser sollen, sofern die Politiker das genehmigen, drei Vollgeschosse bekommen und ein Staffelgeschoss, in dem die Technik untergebracht wird. Auf Keller wird verzichtet.

Die Grünfläche auf dem Dreieck Schelthofer Straße/Roßstraße bleibe erhalten, ebenso möglichst viele Bäume im Baugebiet. Pro Wohneinheit sei ein halber Parkplatz auf dem Grundstück geplant, außerdem fünf Stellplätze für Mitarbeiter, informiert der Planer.

Die Politiker zeigten sich überzeugt von dem Entwurf. Dass die Neubauten nötig sind, steht außer Frage. Der Pflegebericht des Kreises hatte errechnet, dass bis 2021 gut 195 Plätze im Bereich „Wohnen mit Service für Senioren“ in Tönisvorst benötigt werden. Zurzeit gibt es 15 Wohnungen dieser Art. Rund 35 Plätze werden laut Bericht bis 2021 in der Tagespflege fehlen, 25 in der Kurzzeitpflege, 57 in der Vollzeitpflege. Außerdem, auch das ist bekannt, ist es besonders im Stadtteil St. Tönis schwierig, Mietwohnungen im preiswerten Segment zu finden.

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