Baggersee Graverdyk Infotafel und Hütte in der Natur geplant

Tönisvorst. · Die Tönisvorster Nabu-Gruppe sieht im Baggersee Graverdyk Potenzial als Pilgerort für Vogel- und andere Naturfreunde.

 Udo Beine (Nabu), Andreas Richter (Holcim), Reimer Martens (Nabu), Wolfgang Peter (EGN), Ingo Theis (Gerke), Markus Botschen (Holcim) und Heike Goßen (Stadt) stellten die Pläne vor.

Udo Beine (Nabu), Andreas Richter (Holcim), Reimer Martens (Nabu), Wolfgang Peter (EGN), Ingo Theis (Gerke), Markus Botschen (Holcim) und Heike Goßen (Stadt) stellten die Pläne vor.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Der Blick von der Aussichtsplattform am Baggersee Graverdyk fällt auf eine Anzahl von Wasservögeln, die sich auf dem Gewässer tummeln. „Wir haben in diesem Gebiet zwölf verschiedene Wasservögel. Die Palette reicht von Fisch- und Graureiher über Zwerg- und Haubentaucher bis hin zu Stockenten“, informiert Reimer Martens, Leiter der Nabu-Ortsgruppe Tönisvorst, der ein Spektiv mitgebracht hat, um die Tiere beobachten zu können. Allein am Vortag zählte der Nabu 200 Graugänse, die tagsüber auf den Feldern und Grünwiesen auf Nahrungssuche gingen und mit der Dunkelheit wieder das Baggerloch aufsuchten. Die Vögel gehen nachts auf Wasser, weil sie dort vor Fressfeinden wie dem Fuchs sicher sind.

Welche Wasservögel am Baggersee Graverdyk anzutreffen sind, darüber möchte der Verein zukünftig die Besucher der Aussichtsplattform informieren. Es ist geplant, eine große Informationstafel zu den verschiedenen Vögeln aufzustellen. Möglich macht das eine Spende der Entsorgungsgesellschaft Niederrhein. Das Unternehmen verzichtet seit Jahren auf Weihnachtsgeschenke für seine Kunden und spendet das gesparte Geld an gemeinnützige Organisationen. 1500 Euro gingen so an die Tönisvorster Ortsgruppe. „Damit können wir nun unser neues Projekt am Baggersee starten“, freut sich Udo Beine von der Ortsgruppe.

Ein Holzhaus ist als Informations- und Treffpunkt in Planung

Das Schild zu den Wasservögeln ist dabei der Auftakt. Des Weiteren soll an der Aussichtsplattform ein kleines Holzhaus, das als Informationstreffpunkt dienen soll, errichtet werden. Dorthin möchte die Ortsgruppe Kitas und Schulen einladen und über den Lebensraum Wasser inklusive der umliegenden Felder, Wiesen und Waldgebiete zu informieren. „Dieser Bereich ist ein hochwertiges Habitat für Wasser- und Singvögel, den es zu schützen gilt. Das möchten wir verdeutlichen“, sagt Martens. Wer wisse, wie wichtig dieses Stück Natur ist, schütze es auch gerne.

Zudem sollen weitere Informationsschilder folgen. Ein größeres Insektenhotel, das sehr gut angenommen wird, hat die Ortsgruppe Willich bereits an der Aussichtsplattform mit ihren Himmelsbänken aufgestellt.

See erweckt nicht den Eindruck, künstlich entstanden zu sein

Die Holcim Beton und Zuschlagstoffe GmbH, der das Gelände gehört und die es auskiest, liegen Naturschutz und Rekultivierung sehr am Herzen. Der rund 19 Hektar großen Seefläche ist so nicht anzusehen, dass sie keinen natürlichen Ursprung hat, sondern es sich um eine Auskiesungsfläche handelt. „Wir selber wollen weitere Flachwasserzonen schaffen und möchten zudem ein Brutfloss bauen“, sagt Andreas Richter, Projektleiter bei Holcim und für den Umweltschutz tätig. Sie begrüßen die Pläne vom Nabu sehr. Die Ortsgruppe möchte außerdem Nistkästen auf dem Gelände des Baggersees aufhängen. „Wir hoffen, dass das Gebiet zum Schutzgebiet erklärt wird“, sagt Beine. Dabei müssen sich Naturschutz und mögliche spätere Freizeitnutzung des Gewässers nicht ausschließen – der Baggersee ist schließlich groß genug.

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