Spektakel Manege frei für den Weihnachtscircus

Krefeld · 16 Artisten, sechs Musiker, fünf Tiger und einige Ponys gestalten bis zum 6. Januar das festliche Probst-Programm „Bravo!“ auf dem Sprödentalplatz. Eine Krefelder Konditorei steuert eine 75 Kilo schwere Geburtstagstorte bei.

 Die Artisten präsentieren sich vor der Premiere am Sprödentalplatz rund um die Krefelder Zirkus-Geburtstagstorte in der Manege.

Die Artisten präsentieren sich vor der Premiere am Sprödentalplatz rund um die Krefelder Zirkus-Geburtstagstorte in der Manege.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Clowns, Tiere, Artisten und Akrobaten, Live-Musik, weihnachtliche Atmosphäre – und eine Krefelder Geburtstagstorte. So lassen sich die Höhepunkte des Gastspiels des Circus Probst auf dem Sprödentalplatz zusammenfassen. Zum sechsten Mal hat hier der „Krefelder Weihnachtscircus“ seine Zelte aufgeschlagen.  Schon bei der  festlichen Premiere am Donnerstag, 20. Dezember, um 19.30 Uhr spielt dabei das Krefelder Backwerk eine wichtige Rolle.

Fast einen Meter hoch und 75 Kilogramm schwer ist das Prachtstück, das Christina und Thomas Nethen von Nethens Traumtorten am Albrechtplatz innerhalb von drei Tagen entworfen und zusammengebaut haben. „Da konnten wir uns mal so richtig austoben“, sagt Thomas Nethen. „Je wilder, desto besser“, ergänzt Christina. Und verweist auf viele bunte Zirkusmotive auf dem Naschwerk, das allerdings nur außen aus Zuckerguss, im Kern aber aus Styropor besteht: Die Torte wird während des kompletten Gastspiels  im Vorzelt, das wie ein Weihnachtsmarkt geschmückt ist, ausgestellt und muss deshalb ohne Sahne und Co. auskommen. Für die Premierengäste gibt es zusätzlich Tortenstücke mit Fürst-Pückler-Geschmack, verrät die Konditorin, die sich aus das Zirkus-Gastspiel auch persönlich freut: „Bisher haben wir noch nie Zeit gehabt, eine Vorstellung zu besuchen.“

Den ersten Zirkus gab es
vor 250 Jahren in England

Doch warum ist im Weihnachtszirkus überhaupt eine Geburtstagstorte zu sehen? Den Hintergrund liefert  Mathijs te Kiefte, der als Sprechstallmeister durch das mehr als zweistündige Programm führt und auch die Regie der Produktion übernommen hat.

Danach wird in diesem Jahr der Zirkus 250 Jahre alt. Das erste Unternehmen dieser Art habe Philip Astley 1768 in England gegründet. Daran anknüpfend, sei das Krefelder Programm unter dem Titel „Bravo“ eine Hommage an dieses zauberhafte Kulturgut.

16 Artisten, sechs Musiker und fünf Techniker sorgen für Spaß in der Manege. Sie kommen aus Frankreich und den Niederlanden, aus Rumänien und Ungarn – und natürlich auch aus Deutschland. Insgesamt ist der Zirkus mit 50 Personen in Krefeld zu Gast. Parallel dazu hat Probst einen zweiten Weihnachtszirkus in Gelsenkirchen aufgeschlagen. „Den gibt es dort schon seit 22 Jahren“, berichtet der Sprechstallmeister.

Tierschützer protestieren
gegen die Tigerdressur

33 Vorstellungen sind bis zum 6. Januar geplant – überwiegend um 15 und um 19.30 Uhr (siehe Kasten).  Neujahr gibt es keine Vorstellungen, Heiligabend wird nur um 14 Uhr gespielt, denn auch Clowns und Akrobaten wollen Weihnachten feiern. „In unserem Wohnwagen ist alles dekoriert, wir haben einen Adventskalender und zum Fest auch einen Baum und Geschenke“, berichtet Sarah Houcke, deren Sohn (6) im Zirkus groß wird – und das schon in siebter Generation.

Die international erfolgreiche Tiertrainerin aus Frankreich ist für die größte, gleichzeitig aber auch umstrittenste Nummer im Programm zuständig: Sie tritt mit fünf Tigern auf. Dagegen regt sich schon Widerstand durch die Tierschutzorganisation „Peta“, für die eine Wildtierdressur Tierquälerei ist, die der Stadtrat verbieten müsste. „Ich werde deshalb immer wieder übel beschimpft“, berichtet Sarah Houcke.

Nachvollziehen kann sie das nicht: „Meine Tiere werden gut gehalten, haben Auslauf zum Spielen und Rotlicht-Lampen in den Käfigen. Sie schlafen am liebsten 20 Stunden am Tag und wollen in der Manege arbeiten.“ Wie Mathijs te Kiefte dazu ergänzt, könne sich jeder Besucher gerne über das Thema Tierhaltung bei Probst informieren: „Wir sind da offen und transparent.“

Neben den Tigern treten nur noch acht Ponys in Tierdressuren auf. Ansonsten bestimmen flinke Jonglagen, Einrad-Akrobatik und Leiter-Balance das Geschehen in der Manege. 1200 Besucher passen ins gut geheizte Zelt. Was Mathijy te Kiefte besonders freut: „Die ersten Vorstellungen sind schon ausverkauft.

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