Universität Wuppertal forscht auch in Zukunft in Solingen

Professor Sebastian Weber und sein Team arbeiten auch nach dem Ende der Stiftungsprofessur an Werkstoffen.

 Professor Dr.-Ing. Sebastian Weber (vorne, Mitte) und sein Team luden gestern zu einem Festkolloquium in das Forum Produktdesign ein.

Professor Dr.-Ing. Sebastian Weber (vorne, Mitte) und sein Team luden gestern zu einem Festkolloquium in das Forum Produktdesign ein.

Foto: Michael Kremer

Solingen bleibt Lehr- und Forschungsstandort der Bergischen Universität Wuppertal. Auch nach dem Auslaufen der Stiftungsprofessur von Professor Dr.-Ing. Sebastian Weber werden er und seine rund 20 Mitarbeiter weiter im Forum Produktdesign an der Bahnhofstraße ihrer Tätigkeit nachgehen. Dies versicherte der 42 Jahre alte Lehrstuhlinhaber gestern am Rande des Festkolloquiums, zu dem er zum Ende der Stiftungsphase eingeladen hatte.

Sebastian Weber war 2014 der erste Stiftungsprofessor für Neue Fertigungstechnologien und Werkstoffe an der Bergischen Uni. 13 Unternehmen aus dem Bezirk der Bergischen IHK hatten mit der Stadt-Sparkasse Solingen mehr als 1,6 Millionen Euro zusammengetragen. Beteiligt war zudem der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, eine Gemeinschaftsaktion der deutschen Wirtschaft. In ihm haben sich rund 3000 Unternehmen, Verbände, Stiftungen und Privatpersonen zusammengeschlossen, um Wissenschaft, Forschung und Bildung voranzubringen.

Mit dem Geld wurde der Lehrstuhl über einen Zeitraum von fünf Jahren finanziert. Nach dem Auslaufen der Stiftungsphase wird die Bergische Uni nach Angaben einer Sprecherin „die Professur in vollem Umfang und für unbestimmte Zeit aus eigenen Mitteln bestreiten“. Auch soll der Lehrstuhl in Solingen angesiedelt bleiben, „solange er dort angemessene Räumlichkeiten hat“, erklärt die Pressesprecherin Dr. Maren Wagner. In dieser Hinsicht sieht Professor Weber keine Probleme. „Wir haben uns die Räume so hergerichtet, dass sie geeignet sind“, versichert er. Auch dies zeigte er gestern den rund 20 Gästen des Kolloquiums, darunter vor allem Vertreter der stiftenden Unternehmen, Kooperationspartner aus der bergischen Industrie sowie Partner von anderen Hochschulen.

Wissenschaftsladen
steht für Besucher offen

Die Lehr- und Forschungsschwerpunkte von Professor Weber liegen im Bereich der Charakterisierung, Verarbeitung und Wärmebehandlung sowie der Entwicklung neuer, metallischer Werkstoffe, insbesondere Stähle. Damit beschäftigten sich auch die sechs Fachvorträge seiner Mitarbeiter beim Festkolloquium. Dabei ging es etwa um den Einsatz von Werkstoffen und deren Verarbeitung im Sinne der Ressourcenschonung und -effizienz. „Mit weniger mehr erreichen“, beschreibt die wissenschaftliche Mitarbeiterin Sandra Kernebeck die Forschungsziele. Sie beschäftigt sich vor allem mit dem Thema Aluminiumherstellung und forscht nach Möglichkeiten, dabei weniger Energie zu verbrauchen – bei mindestens gleichwertiger Qualität.

Der wissenschaftliche Mitarbeiter Frederic van gen Hassend berichtete in seinem Vortrag von einem bereits abgeschlossenen Projekt. Dabei ging es darum, wie Kobalt in hochlegierten Stählen durch andere, weniger kritische Elemente ersetzt werden kann. Dabei sei es gelungen, einen Stahl zu entwickeln, der kein Kobalt enthält und dennoch teilweise bessere Eigenschaften besitzt.

Beim abschließenden Rundgang war auch der von Professor Weber und seinem Team eingerichtete Wissenschaftsladen ein Zwischenziel. Dort kann jeder während der Öffnungszeiten des Instituts ohne Anmeldung vorbeikommen und sich über die Forschungstätigkeit am Lehrstuhl für Neue Fertigungstechnologien und Werkstoffe informieren. Die Öffnungszeiten stehen im Internet.

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