Hilden Das Trinkwasser wird ab 1. Januar teurer

Hilden. · Die Hildener Stadtwerke erhöhen die Preise für Strom und Gas zum 1. März.

 Ab Januar kostet ein Kubikmeter Wasser in Hilden 1,19 Euro statt bisher 1,03 Euro.

Ab Januar kostet ein Kubikmeter Wasser in Hilden 1,19 Euro statt bisher 1,03 Euro.

Foto: Dpa/DPA / CHROMORANGE / Bilderbox

Ab 1. Januar steigt der Mengenpreis für den Wasserverbrauch von 1,03 Euro pro Kubikmeter auf 1,19 Euro (inklusive Umsatzsteuer). Grund seien gestiegene Personal- und Energiekosten sowie umfangreiche Investitionen in das Trinkwassernetz.

Seit 2004 sei der Wasserpreis nicht erhöht worden, erläutert Oliver Schläbitz, Centerleiter Vertrieb. In den vergangenen zwei Jahren hätten die Stadtwerke unter anderem die Hochbehälter im Sandberg für 1,8 Millionen Euro saniert. Sie liegen 50 Meter oberhalb der Stadt. Das Gefälle sorgt dafür, dass auch dann noch Trinkwasser im städtischen Netz fließt, sollten einmal die Pumpen im Wasserwerk Baumberg ausfallen. Die beiden Speicher wurden 1972 und 1973 erbaut  – vor mehr als 45 Jahren. Deshalb musste der Beton saniert werden.

Die Stadtwerke haben auch große Trinkwasserleitungen im Stadtgebiet erneuert. 2017 führte der Versorger ein neues Tarifssystem für Trinkwasser ein. Das sei für die Stadtwerke eine „erlösneutrale Umstellung“ gewesen, betont Schläbitz. Wie beim Strom zahlen die Kunden seitdem einen Grund- und einen Mengenpreis. Zuvor richtete sich der Wasserpreis allein nach der gelieferten Menge. Wer wenig Wasser verbraucht, müsse nach der Tarifumstellung möglicherweise mehr zahlen, räumt Schläbitz ein. Dafür würden andere Wasserkunden entlastet, etwa tendenziell Familien in Mehrfamilienhäusern. „Wir verdienen mit dem neuen Tarifmodell nicht mehr Geld“, versicherte Stadtwerke-Geschäftsführer Anfang 2017: „Wir haben nur das Geld sicher, dass wir zum Betrieb des Wassernetzes brauchen.“ Die neuen Wasserpreise ab 2019 seien von der Landeskartellbehörde NRW genehmigt worden.

Die Stadtwerke wollen im kommenden Jahr auch die Preise für Strom und Gas erhöhen, bestätigte Schläbitz: „Aber erst zum 1. März 2019. In der Heizsaison profitieren unsere Kunden noch von den alten Tarifen.“ Wie hoch die Tarifanpassungen ausfallen, stehe noch nicht fest. Anders als andere Versorger hätten die Stadtwerke Hilden den Preis für Strom bereits 2015 und für Gas Anfang 2016 gesenkt, betont der Vertriebsleiter. Die Stadtwerke hätten damit die Erhöhung der EEG-Umlage beim Strom nicht an ihre Kunden weitergeben.

Im Herbst 2018 hätten bereits 112 Stromgrundversorger ihre Preise erhöht oder Preiserhöhungen angekündigt, berichtet das Vergleichsportal Check24. Im Schnitt stiegen die Strompreise um fünf Prozent. Für Gas hätten mehr als 240 Versorger ihre Preise erhöht oder dies spätestens zum Jahreswechsel angekündigt. Der Zuschlag betrage im Schnitt 8,4 Prozent.

„Der deutsche Staat bittet die Haushalte bei den Steuern, Abgaben und Umlagen über Maß zur Kasse“, sagte der Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Stefan Kapferer, der Deutschen Presse-Agentur. Beim Preis für Strom machten Steuern, Abgaben und Umlagen inzwischen 54 Prozent aus. Die Strompreise für private Haushalte seien in den vergangenen zehn Jahren vor allem dadurch deutlich gestiegen. Der Bund nimmt laut dpa allein mit der Stromsteuer pro Jahr rund sieben Milliarden Euro ein.

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