Schüttler: „2013 nicht als Tennisprofi unterwegs“

Offenbach (dpa) - Die Tennis-Karriere von Rainer Schüttler neigt sich dem Ende entgegen. Zwar will der 35-Jährige im kommenden Jahr noch weiterspielen, danach soll aber Schluss sein.

Er werde mit Sicherheit „2013 nicht mehr als Tennisprofi unterwegs sein“, sagte der Australian-Open-Finalist von 2003 in einem Interview der Nachrichtenagentur dpa.

Sie bereiten sich zur Zeit in Kenia auf die neue Saison vor. Wird 2012 Ihre letzte Saison auf der ATP-Tour?

Schüttler: „Es gibt kein festes Rücktrittsdatum oder eine Entscheidung über mein letztes Turnier. Aber mit Sicherheit werde ich 2013 nicht mehr als Tennisprofi unterwegs sein.“

Was treibt Sie denn im Moment immer noch an?

Schüttler: „Tennis war in der Jugend mein Hobby. Es ist eine tolle Zeit, wenn man fast 20 Jahre sein Hobby als Beruf ausüben darf, interessante und tolle Erlebnisse sowie sportlichen Erfolg hat und in vollen Stadien Matches bestreiten kann. Andere zahlen viel Geld, um in Wimbledon zuschauen zu dürfen. Ich habe viele Jahre viel Geld dafür bekommen, dort spielen zu dürfen. Was will man mehr?“

Planen Sie nach Ihrem Karriereende, ähnlich wie Alexander Waske, voll in die Schüttler/Waske-Akademie einzusteigen?

Schüttler: „Ich habe viele Pläne nach meiner Karriere. Die Akademie wird von Alex geleitet, ich werde dort nicht Vollzeit einsteigen.“

Die Akademie ist seit den Erfolgen von Andrea Petkovic und Angelique Kerber in aller Munde. Was ist das Geheimnis?

Schüttler: „Die Trainer arbeiten hart und sind hungrig auf den Erfolg. Das überträgt sich auf die Spieler. Wer heute im Tennis erfolgreich sein will, der muss 100 Prozent dafür geben. Der muss Tennis leben, muss bereit sein, dafür jeden Tag aufs Neue sich voll einzubringen. In der Akademie habe ich immer, wenn ich mal da bin, das Gefühl, da ziehen alle an einem Strang, pushen sich gegenseitig zum Erfolg.“

Wie sieht die Aufgabenverteilung zwischen Ihnen und Alexander Waske aus?

Schüttler: „Alex leitet die Akademie, ich spiele ja noch auf der Tour und konzentriere mich auf mein Tennis. Man kann so eine Akademie nicht nebenbei machen. Sicher spreche ich mit Alex über den einen oder anderen Spieler und gebe meine Meinung, wenn ich gefragt werde. Aber das Tagesgeschäft liegt in der Hand von Alex.“

Wie oft sind Sie selbst in der Akademie?

Schüttler: „Wenn ich in Deutschland trainiere, dann im Leistungszentrum des Hessischen Tennis Verbandes mit meinem Coach Dirk Hordorff. Da dort auch die Schüttler/Waske-Akademie ist, bin ich doch ziemlich häufig da. Dann trainiere ich auch oft mit Spielern der Akademie.“

In Cedrik-Marcel Stebe arbeitet auch ein aufstrebender Youngster in der Akademie. Was trauen Sie ihm 2012 zu?

Schüttler: „Ich habe mit Cedrik ein paar Mal in Offenbach trainiert. Er ist körperlich sehr fit, hat gute Schläge, und es freut mich, dass er sich dieses Jahr so schnell in die Top 100 durchspielen konnte. 2012 kann er im Hauptfeld der großen Turniere starten, das ist einfacher, als erst durch die Qualifikation zu müssen. Ich traue ihm noch viel zu. Er ist jung und wird seinen Weg machen.“

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