Protest ein Sturm im Wasserglas

DFB-Bundestag verabschiedet neuen Grundlagenvertrag.

Düsseldorf. Die angekündigte Großdemonstration der Amateure war nicht mehr als ein Sturm im Wasserglas. 21 Protestler versammelten sich am Freitag vor dem Düsseldorfer Congress Center, um Stimmung gegen das frühe Sonntagspiel der Fußball-Bundesliga zu machen. Die Delegierten des Außerordentlichen Bundestages des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) nahmen es eher gelassen zur Kenntnis, bei nur einer Enthaltung nickten sie den bis 2012 geltenden neuen Grundlagenvertrag ab, der den Geldfluss zwischen DFB und Deutscher Fußball Liga (DFL) regelt und nach dem zukünftig eine Liga-Begegnung schon am Sonntagnachmittag angepfiffen wird.

Reiner Grundmann aus Gelsenkirchen, der den Widerstand gegen den Vertrag organisiert, war sauer: "Über die geringe Resonanz bin ich nicht erfreut. In diesem Land bestimmen 36 Profiklubs, wie der Fußball funktioniert, nach den Amateuren fragt keiner." DFB-Präsident Theo Zwanziger sieht das anders: "Es gibt keine bessere Alternative zu diesem Grundlagenvertrag, er garantiert die Einheit des Fußballs."

DFL-Chef Reinhard Rauball wurde deutlicher: "Wir lassen uns nicht von populistischen Politikern und ein paar Trittbrettfahrern aus dem Konzept bringen. Der Profifußball wird sich nicht dafür entschuldigen, dass er seine Wirtschaftlichkeit sichert." Grundmann und seine Gefährten hatten ihre Fahnen da schon längst wieder eingerollt. Das 30 Millionen Euro teure Fußball-Museum wird in Dortmund entstehen. 137 Delegierte votierten für die Ruhr-Metropole, 102 für das unterlegene Gelsenkirchen. Ministerpräsident Jürgen Rüttgers sah Nordrhein-Westfalen schon vor der Abstimmung als Sieger des DFB-Bundestages: "Ein Rhein und Ruhr wird der Fußball gelebt, er ist unverzichtbar für die Gesellschaft. Gerade in Krisenzeiten."

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