Fußballfest: 8315 Fans feierten am Zoo

Das Spiel des WSV gegen den Bundesligaprimus BVB lockte viele Zuschauer ins Stadion — und weckte alte Erinnerungen.

Wuppertal. Auf der B7 war am Mittwoch Abend ein bisschen mehr los als im werktäglichen Berufsverkehr üblich. Und viele der Menschen hatten vor allem ein Ziel: Das Stadion am Zoo. Nach dem Freundschaftsspiel Schalke gegen Leverkusen im vergangenen Jahr war am Mittwoch schließlich der designierte deutsche Meister in Wuppertal zu Gast. Und dass die Schwarz-Gelben auch im Bergischen sehr populär sind, ist kein großes Geheimnis. 8315 Fans, viele von ihnen üppig mit BVB-Trikots und Schals ausstaffiert, pilgerten ins Stadion und waren schon vor Spielbeginn bester Laune. So wie die beiden Wuppertalerinnen Jennifer Hollack und Jenny Bartmann. Die beiden Freundinnen standen mit ihren Kameras am Zaun und versuchten, beim Aufwärmen ein paar Fotos von „ihren Dortmunder Lieblingen“ zu machen. „Die Südtribüne des BVB ist unsere zweite Heimat“, erklärten die beiden 22-Jährigen die auch Mitglied im „Südkreis BorussEN Fanclub“ sind. Auch Jennifers Vater Manfred Hollack war am Mittwoch Abend mit von der Partie. Der 61-Jährige, der daheim sogar ein riesiges privates BVB-Archiv besitzt, hat eine enge Verbindung zum BVB. Schließlich hat er schon als Zehnjähriger für den BVB gespielt. „Mein erster Torwarttrainer war Heini Kwiatkowski (Deutschlands Ersatzkeeper bei der WM 1954, Anm. d. Red.)“, erinnerte sich der Wuppertaler, der später bei Hoesch in Dortmund seine Lehre als Schweißer machte und regelmäßiger Zuschauer beim BVB-Training war. „Ich kannte sie damals die ganzen Stars“, sagte Hollack.

Die C2-Jugend des SV Bayer Wuppertal wollte sich die Bundesligastars auch nicht entgehen lassen. „Großkreutz und Santana interessieren mich am meisten“, verriet Marco, der dem BVB im auch Meisterschaftsrennen die Daumen drückt. „Und das obwohl unser Trainer das eigentlich nicht erlaubt“, sagte der 13-Jährige von Leverkusens kleinem Werksklubbruder schmunzelnd.

Anderen Fans waren die Dortmunder indes völlig egal. „Wir sind nur wegen des WSVs hier“, stellte Veit Marx klar. Der 44-Jährige im rot-blauen Trikot mit der Nummer 19 stammt aus Thüringen und wohnt seit dem vergangenen Jahr in Wuppertal. „Früher bin ich zu Rot-Weiß Erfurt gegangen. Jetzt fahre ich zu jedem WSV-Spiel — auch auswärts. Der Verein macht mir Freude und seit dem 6. Januar bin ich sogar Mitglied!“

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