Führungsspieler zurück Prib will Führungsrolle übernehmen

Der 30-Jährige will nach überstandener Verletzung seinen Platz als Führungsspieler im Team einnehmen.

 Edgar Prib wechselte ablösefrei von Hannover nach Düsseldorf.

Edgar Prib wechselte ablösefrei von Hannover nach Düsseldorf.

Foto: Frederic Scheidemann

Edgar Prib hat in den vergangenen Wochen mal wieder die Schattenseiten seines Berufs kennengelernt. Er war verletzt. In seiner Karriere ist das keine neue Erfahrung. Insgesamt war er bislang zusammengerechnet fast dreieinhalb Jahre nicht spielfit, wie es neudeutsch heißt. Und bei Fortuna ist es zunächst so weiter gegangen. „Ich bin voller Euphorie hierher gekommen, gefühlt noch nicht ganz bei 100 Prozent, fürs Spiel hätte es aber gereicht. Ich war komplett ohne Beschwerden und dann in Hamburg beim Aufwärmen erst einmal wieder auf dem Arsch gelandet. Das war schon ganz schönes Kopfkino“, erzählt Prib. „So ist das Leben halt, man muss immer wieder aufstehen. Ich kenne es halt nicht anders in meiner Karriere. Deswegen bin ich da trotzdem stabil durchgekommen.“

Die Mannschaft hat Prib
schmerzlich vermisst

Für einen wie ihn ist das eine Belastung. Weil er nicht gerne still hält. Weil er anpacken möchte. Aber der Körper hat ihm klare Signale gesendet. Die Mannschaft hat ihn schmerzlich vermisst. Das Team hätte einen wie ihn gut gebrauchen können in der schwierigen Phase des Umbruchs. Denn er ist als Führungsspieler fest eingeplant, soll dem Spiel mit seiner Art Struktur verleihen. „Ich kenne es seit ein paar Jahren nicht anders, als als Führungsspieler aufzutreten. Für mich ist aber viel wichtiger, nicht irgendwelche Alibi-Sprüche rauszuhauen. Ich habe gesehen, dass es am wichtigsten ist, die Verantwortung auf dem Platz anzunehmen“, erzählt der 30-Jährige. „Sich nicht hinter einem Gegenspieler zu verstecken. Ich bin gereift und bereit für diese Aufgabe.“

Es sei für alle Beteiligten in den vergangenen Wochen nicht einfach gewesen. Bei Spielen in der Loge des Vereins saß fast eine Stammelf beisammen und konnte nicht helfen. Die Mannschaft, befindet Prib, brauche Zeit. „Ich weiß, dass das einer dieser typischen Floskeln im Fußball ist. Aber ist einfach ein Prozess, der noch überhaupt nicht abgeschlossen ist. Jeder einzelne ist gefordert. Am besten ist es, wenn natürlich alle gesund sind“, sagt der Mittelfeldspieler, der ablösefrei von Hannover nach Düsseldorf gewechselt ist. „Es gibt immer wieder Stolpersteine in einer Saison. Bisher stimmt die Entwicklung ab. Das wird. Das wird gut.“

Das Saisonziel „Aufstieg“ belaste die Mannschaft nicht. Das sei schließlich ausgegeben worden mit den Zusatz, dass dazu auch alles perfekt laufen müsse. Die Mannschaft sei dazu bereit, die Aufgabe anzunehmen. Ob er schon wirklich ein Thema für die Startelf gegen den SV Sandhausen ist? „Ich bin zumindest optimistisch. Ob es wirklich schon für 90 Minuten reicht, wird man in den kommenden Tagen sehen“, erklärt er.

Prib versucht zumindest, gelassener an vieles heranzugehen. Hilfreich dabei ist für ihn, dass er auch ein Ventil gefunden hat, um Druck abzubauen. Er spielt Klavier. „Meistens spiele ich etwas von Ludovico Einaudi, das ist mein Lieblingskünstler. Es macht einfach Spaß und fördert die Birne auch, das gibt mir einfach gute Energie, um die nächsten Ziele zu Verfolgen.“ Und was sagen die Kollegen dazu, dass er virtuos am Klavier sitzt? „Viele sind total überrascht und glauben es mir auch nicht – bis ich losgelegt habe“, sagt er.

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