„Es kommt auf den Start an“

Fortunas Trainer Norbert Meier spricht über die neue Saison, die Zugänge und die WM.

Düsseldorf. Zum Ende der vergangenen Saison waren in der Arena die Sprechchöre nicht mehr zu überhören. Immer wieder schallte der Name "Norbert Meier" bei den letzten Heimspielen durch das Rund. Dem Trainer von Fortuna Düsseldorf wird inzwischen mit so viel Respekt begegnet wie kaum einem anderen Trainer vor ihm in den vergangenen 20 Jahren. Wie er die nächste Spielzeit angeht, erklärt der 51-Jährige in unserem Interview.

Meier: Die WM hatte kaum angefangen, da kam schon das Endspiel, Netzer hat aufgehört und wir haben einen neuen Weltmeister. Alles ging schnell. Es ist doch klar, dass einige Dinge zeitgleich ablaufen müssen. So mussten wir mit dem Trainingsprogramm auch längst wieder beginnen.

Meier: Wir haben eine gute DFB-Elf gesehen, und die Euphorie rund um dieses Multi-Kulti-Team wird sich auf den Vereinsfußball übertragen. Zudem kommen mit Metzelder und Rául wieder Spieler mit großen Namen in die Bundesliga, Robben und Ribéry konnten gehalten werden.

Meier: Wenn man allein die Zahl der bereits verkauften Dauerkarten sieht, ist das richtig klasse. Aber natürlich entscheidet letztlich das Sportliche, ohne Erfolge kommen die Leute nicht.

Meier: Das hoffen wir natürlich. Aber unsere Heimserie wird nicht bis 2014 halten. Und es gibt nur einen Verein in Deutschland, der große Töne spucken darf und diese dann auch noch bestätigt: das ist der FC Bayern. Alle anderen sind damit gnadenlos gescheitert. Es kommt für uns auf einen guten Start in den Pflichtspielen an. Deshalb wollen wir auf jeden Fall im Pokal in Koblenz gewinnen. Das würde auch dem Verein wirtschaftlich weiterhelfen. Dazu müssen wir noch einmal eine Schippe drauflegen.

Meier: Was die Jungs in den vergangen beiden Jahren geleistet haben, war schon überragend. Viele haben gar nicht gemerkt, dass sie am Limit waren. Deshalb haben wir uns verstärkt.

Meier: Da muss man abwarten, aber auf jeden Fall haben wir den Konkurrenzkampf innerhalb des Kaders deutlich erhöht.

Meier: Da suchen wir noch einen starken Innenverteidiger. Eine Kopie von Anderson wird es nicht. Die gibt es aber auch gar nicht. Er war ein absoluter Glücksfall für uns. Wir suchen jemand mit Erfahrung, der die Liga kennt. Wobei wir keine riesige Ablösesumme zahlen können.

Meier: Man kann es zwar nicht direkt vergleichen. Aber der Bundestrainer hat Lukas Podolski und Miroslav Klose Vertrauen entgegengebracht, und sie haben sehr gute Leistungen gezeigt. Die Spieler müssen allerdings alles dafür tun, um ihre Chance zu bekommen.

Meier: Wir wollen sehen, was machbar ist. Natürlich gibt es Vorbehalte, weil die Beiden zuletzt keine Stammspieler waren. Aber wir können nicht so tief in die Tasche greifen, um das Risiko auszuschalten. Wer einen Ronaldo für 95 Millionen Euro kauft, der hat eine große Chance, dass dieser auch einschlägt. Oliver Kahn hat das mit seinem Fazit zur WM auf den Punkt gebracht. Wenn zwei oder drei Spieler nicht richtig nach hinten arbeiten, hast du heute keine Chance mehr. So hat beispielsweise Martin Harnik nicht nur viele Tore erzielt, sondern auch großartige Laufarbeit gezeigt.

Meier: Nein, stolz nicht. Das ist ja meine Arbeit. Deshalb arbeiten wir auch immer wieder an elementaren Dingen, wie das Luis van Gaal mit Holger Badstuber und Thomas Müller in München ebenfalls getan hat.

Meier: Auf eine genaue Platzierung kann ich mich nicht festlegen. Alles kommt auf den Start an, und der ist ja richtig gepfeffert mit dem Auswärtsspiel in Cottbus und der Heimpremiere gegen Hertha BSC. Ohnehin liegen die Mannschaften in dieser Liga sehr eng beieinander. Wir gehen wieder jedes Spiel für sich an, und spielen immer, um zu gewinnen.

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