Fortuna Düsseldorf Ayhan vor Ingolstadt: Wir gehen ohne Angst in das Spiel

Abwehrchef der Fortuna ist gegen Ingolstadt wieder an Bord und will etwas gutmachen.

 Die Klasse von Kaan Ayhan (vorne) ist im Spiel gegen den FC Ingolstadt als Abwehrchef gefragt.

Die Klasse von Kaan Ayhan (vorne) ist im Spiel gegen den FC Ingolstadt als Abwehrchef gefragt.

Foto: Marius Becker

An seiner Gelb-Roten Karte aus dem Bochum-Spiel hatte Kaan Ayhan noch gehörig zu knabbern. „Ja, ich muss ehrlich sagen, das hat noch mal zwei, drei Tage länger gedauert, das zu verdauen“, sagt Kaan Ayhan im Interview nach dem gestrigen Training. „Natürlich habe ich es aber jetzt nach anderthalb Wochen verarbeitet.“ Andere Dinge, die ihm in dieser Hinsicht passiert sind, bezeichnet der türkische Nationalspieler als „klare Dummheiten“, von denen er sagen konnte, „das bin ich selber schuld“. Diesmal war es anders, sagt Ayhan. „Wenn ich Szenen wie im Pokalspiel der Bayern sehe, in denen Boateng den Schiedsrichter anrennt, dann gibt es Unparteiische, die reagieren dann anders.“ Aber er möchte sich jetzt nicht zu wichtig nehmen und alles nur dadurch erklären. „Es war keine gute Aktion. Ich will deshalb der Mannschaft auf dem Platz jetzt etwas zurückgeben.“ Die positive Energie, die er daraus zieht, will er mit „klarem Verstand“ in den Dienst der Mannschaft stellen.

Damit könnte Ayhan zu dem beitragen, was sein Trainer unmittelbar nach dem Heidenheim-Spiel forderte. Die defensive Stabilität ist für das Spiel der Fortuna sehr wichtig. Wenn die Mannschaft in allen Teilen kompakt stand, hat sie meist erfolgreich gespielt. Dazu muss aber die ganze Mannschaft bereit sein, zu verteidigen. Wenn man, wie Kaan Ayhan erklärt, einem Rückstand hinterlaufen muss, wie es in den drei vergangenen Spielen jeweils der Fall war, muss man etwas öffnen und dem Gegner die Räume bieten. „Es hat uns eigentlich stark gemacht, dass wir trotz des Umschaltens auf mehr Offensive defensiv kompakt geblieben sind“, sagt der Abwehrchef der Fortuna, der für das Spiel gegen Ingolstadt eine wichtige Säule sein wird. „Wir sollten unsere Chancen nun besser nutzen, um die Möglichkeit zu haben, noch stabiler zu stehen.“

Das heißt zwar nicht, dass Fortuna unbedingt zu Null spielen muss. „Uns würde auch ein 2:1-Sieg gefallen. Wir müssen nur ein Tor mehr schießen als der Gegner“, sagt Ayhan, der den ersten Platz, den seine Mannschaft nicht nur gefühlt über ein dreiviertel der Saison inne hatte , sehr ungern wieder abgeben will. „Wir sind voll im Soll.“ Das heiße aber nicht, dass man zufrieden sei, wenn Fortuna nur Sechster werden sollte. Mit dem Gefühl gehe man auch ins Spiel, weil man ja nicht zu verlieren hätte. Das sei laut Ayhan bei anderen Mannschaften eher der Fall. „Wir gehen mit der notwendigen Aggressivität aber ohne Angst in dieses Spiel“, sagt Ayhan.

Die Stimmung innerhalb der Mannschaft habe trotz der drei Negativerlebnisse nicht gelitten. Das soll sich auch in den nächsten Tagen und Wochen nicht ändern. Das funktioniert wohl trotzdem, obwohl der Trainer das Tempo und die Intensität der Übungen durch viele Zweikämpfe im Training deutlich angezogen hat. Von Nervosität ist nichts zu erkennen, obwohl es laut Ayhan gegen den schwersten Gegner der Liga geht. „Da haben wir als Mannschaft die beste Chance, etwas gutzumachen. Das Potenzial dazu haben wir“, sagt der 23-Jährige, der auf und neben dem Platz deutlich reifer wirkt als manch anderer 23-Jähriger. „Es gab Spiele, in denen wir aus weniger mehr gemacht haben als in den Spielen in Darmstadt oder Bochum. Heidenheim war hingegen eine verdiente Niederlage.“ Mit der Unterstützung der Fans muss sich die Mannschaft unbedingt steigern, weil, wie Kaan Ayhan meint, nicht immer die Ursache beim fehlenden Spielglück zu suchen sei.

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