Friedhelm Funkel: „Druck spüre ich nicht mehr“

Friedhelm Funkel spricht über das höchste Glück eines Trainers und das Spiel mit Frankfurt in Mönchengladbach.

Mönchengladbach. Friedhelm Funkel spricht über das höchste Glück eines Trainers und das Spiel mit Frankfurt in Mönchengladbach.

Friedhelm Funkel: Ja, bis kurz nach neun Uhr.

Funkel: Auch da habe ich gut geschlafen, obwohl die Kritik an mir sehr groß war.

Funkel: Nein. Ich habe für diesen Beruf eine tolle Eigenschaft. Ich kann immer gut schlafen. Das können nicht viele. Das weiß ich aus Gesprächen mit den Kollegen.

Funkel: Da war es schwieriger. Ich war nach den Spielen völlig ausgepumpt, bin oft körperlich über das Limit gegangen. Dann wälzt du dich im Bett herum und bekommst irgendwann auch noch einen Krampf im Bein.

Funkel: Stress gibt es für mich nicht mehr. Ich verspüre keinen Druck mehr. Das war vor zehn Jahren noch anders.

Funkel: Da war ich jünger, noch nicht so erfahren im Job. Dir fehlt dann einfach die Gelassenheit. Du weißt nicht, wie es weiter geht. Heute weiß ich: Wenn es zu Ende geht, geht es irgendwoanders weiter.

Funkel: Die hat es ja auch nicht gegeben. Intern nicht. Dass sie öffentlich geführt wird, ist für mich nicht maßgeblich.

Funkel: Das hat damals sehr weh getan. Die Beurlaubung kam überraschend und zu früh, auch wenn wir nur sieben Punkte aus zehn Spielen geholt hatten. Wir wären nie abgestiegen.

Funkel: Das war bei mir in Köln nicht der Fall. Dass die Fans rumoren, wenn es nicht läuft, ist klar. Das war so, als wir 1:4 gegen Bremen verloren haben. Manager Andreas Rettig hatte damals andere Pläne. Er hatte Marcel Koller früh kontaktiert, wie ich später erfahren hatte, und wollte das dann durchziehen. Geholfen hat es nicht. Köln ist abgestiegen.

Funkel: In Köln ja. Nach der Beurlaubung war ich richtig kaputt. Ich habe gespürt, dass ich eine Pause brauchte, die länger sein wird, als ich das bisher gekannt hatte.

Funkel: Natürlich. Aber Jos hat nie die Rückendeckung im Verein gespürt wie ich. Es ist aber die absolute Ausnahme, wie das hier in Frankfurt läuft.

Funkel: Er stellt sich glaubhaft vor den Trainer, auch wenn er den totalen Gegenwind spürt. Das ist unglaublich, so viel Standhaftigkeit zu zeigen in der heutigen Medienlandschaft. Das ist das höchste Glück, dass ein Trainer haben kann.

Funkel: Nein, da war er schneller. Ich glaube, ich war einer der ersten, die es von ihm selbst erfahren haben, als er gerade beurlaubt worden war. Er wird bald wieder einen Trainerjob haben, weil er sehr gute Arbeit in einem ganz schwierigen Umfeld geleistet hat.

Funkel: Nein. Ich weiß nur, dass Heribert Bruchhagen und ich das alleine bestimmen werden. Letztens hat mich Erich Ribbeck angerufen und mir alles Gute gewünscht. Ribbeck ist Rekordtrainer an Jahren in Frankfurt. Er hat von 1968 bis 1973 fünf Jahre hier gearbeitet. Ich gehe davon aus, dass ich diese Saison meinen Vertrag erfülle. Dann bin ich auch fünf Jahre hier. Das ist nicht schlecht dafür, dass wir 35 Jahre weiter sind.

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