Angesichts der hoffentlich klingelnden Kassen ist die nervenaufreibende Spannung, die die letzten 30 Minuten gegen Offenbach bestimmten, zumindest verdrängt. "Bis zum Schlusspfiff mussten wir zittern, das ist Raubbau an den Nerven", sagte Wolf Werner. Der sportliche Geschäftsführer der Fortuna hatte aber ebenfalls nicht übersehen, dass die Fortuna leidenschaftlich für den Erfolg gekämpft hatte.

"Es läuft eben nicht immer alles nur nach Wunsch. Spiele wie zuletzt das 4:0 gegen Stuttgart sind die Highlights der Saison. Davon gibt es nicht so viele", erklärte Norbert Meier, der sich freute, dass seine Spieler immer an den Erfolg geglaubt haben und sich auch gegen gute Mannschaften, wie es die Offenbacher sind, nicht völlig zurückdrängen ließen. "Einige meiner Spieler sind schon etwas schwer in Gang gekommen", gab der Fortuna-Trainer zu.

Dass aber bereits aufgrund der Stuttgart-Gala irgendjemand abgehoben wäre, schließt Meier aus. "Und wenn einer abhebt, musst du ihn prügeln. Dafür ist die Saison noch viel zu lang." Tabellenplatz drei ist nur eine Momentaufnahme, die nach einer Niederlage in Berlin am Sonntag bereits wieder Vergangenheit sein könnte.

Doch die Befürchtung, dass die Mannschaft nun leichtfertig Punkte abgeben könne, hat kaum noch jemand. "Ich kann nicht genau sagen, wie positiv sich die Mannschaft seit Jahresbeginn entwickelt hat", antwortete Meier auf die Frage, ob seine Spieler eine Begegnung mit einem ähnlichen Verlauf im Frühjahr noch verloren hätten.

Das sei alles spekulativ, deswegen interessiert sich der Trainer der Fortuna mehr für den Moment. "Auch an Union Berlin und die Tatsache, dass der Gegner bis Sonntag einen Tag länger Zeit zur Regeneration hat, denke ich in diesem Moment noch nicht", sagte Meier, der sich über einen oder mehrere Punkte in der Hauptstadt wie Fortunas Schatzmeister sicherlich auch freuen könnte - nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht.