Aus der Traum vom Titel

Die Fans feiern die DEG trotz der bitteren Pleite. Eisbären nutzen die Fehler der Defensive eiskalt zum Sieg.

Düsseldorf. Die Enttäuschung saß am Dienstagabend bei den Eishockeyprofis der Düsseldorfer EG nach dem Halbfinal-Aus gegen die Eisbären Berlin tief. 1:3 hieß es nach 60 Minuten. Ende, aus, vorbei. Diese Serie war nichts für schwache Nerven. Die Entscheidung über das Weiterkommen oder das Saisonende fiel in einem einzigen Spiel. Die Belastung bei den Spielern beider Teams war immens. Ein schmutziges Tor oder ein kleiner Fehler konnten über Wohl und Wehe bestimmen.

Schon in den vorangegangenen Begegnungen hatten beide Teams gezeigt, dass sie vom Leistungsvermögen her ganz nahe beieinander liegen. Zweimal waren Halbfinalspiele zwischen der DEG und Berlin in diesen Play-offs zuvor erst in der Verlängerung entschieden worden. Am Dienstag nicht, die Berliner waren etwas besser.

Die DEG-Fans hatten sich vor dem ersten Bully schon lautstark auf dieses Spiel eingestimmt. „Siegt für Euch, für uns und Düsseldorf“, war auf einem großen Banner zu lesen. Das Altbierlied und andere Gassenhauer durften nicht fehlen. Zum letzten Mal in dieser Saison. Die gesamte Mannschaft von Fußball-Zweitligist Fortuna sowie viele ehemalige Eishockeyprofis waren am Dienstag dabei. „Es ist 19.23 Uhr, hier ist Düsseldorf, hier ist der ISS Dome, es begrüßen sie ihre DEG Metro Stars.“

Nach der Mannschaftsvorstellung durch Stadionsprecher Volker Boix und dem obligatorischen Wunderkerzenmeer auf den Rängen konnte es losgehen. Der Geräuschpegel im Rather Dome stieg an und wurde in der siebten Minute extrem laut. Mit einem wuchtigen Distanzschuss traf Patrick Reimer zur Führung für die DEG, nachdem eine Berliner Strafzeit gerade abgelaufen war. Doch nach dem zweiten Drittel stand die DEG mit dem Rücken zur Wand, weil Berlin mit 3:1 in Führung gegangen war.

Zweikämpfe wurden verloren, die Abwehr stand nicht mehr so gut. Die Eisbären nutzten die Düsseldorfer Fehler eiskalt aus. Jean-Sebastien Aubin im DEG-Tor sorgte immerhin dafür, dass Berlin nicht weiter davonzog. Die Düsseldorfer Anhänger feuerten ihr Team zwar bis zur Schlusssirene an, aber auch das war letztlich vergeblich.

Zum Schluss gab es dennoch eine Ehrenrunde der DEG-Spieler und Beifall von den Rängen für eine starke Saison. „Euer Eishockey war pure Leidenschaft, auch ohne Meisterschaft“ — die DEG-Fans bedankten sich mit einem Banner auf ihre Art.

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