Japan schlägt Neuseeland mit Mühe 2:1

Bochum (dpa) - Der Geheimfavorit wankte, kam aber nicht ins Straucheln - Japan ist seiner Stellung als WM-Titelaspirant in seinem ersten Turnierspiel beim 2:1 (1:1) über Neuseeland nur bedingt gerecht geworden.

Das Team um die Bundesliga-Legionärinnen Yuki Nagasato (Turbine Potsdam), Kozue Ando (FCR Duisburg) und der künftigen Frankfurterin Saki Kumagai kam beim Auftakt in der Gruppe B der Frauen-Fußballweltmeisterschaft nur zu einem mühevollen Sieg über das in der Weltrangliste 20 Plätze schlechter platzierte Neuseeland.

Am Ende der Zitterpartie atmete Trainer Norio Sasaki erleichtert auf: „Es war ein hart umkämpftes Spiel, ein Arbeitssieg - wir mussten bis zum Ende alles geben.“

Vor 12 538 Zuschauern in Bochum sorgten Nagasato (6.) und Aya Miyama (68.) für Sieg der „Nadeshiko“, die von vielen Fachleuten hoch gehandelt wird. Zum zwischenzeitlichen Ausgleich des Außenseiters hatte Amber Hearn (12.) getroffen. „Es hat auch Vorteile, ein umkämpftes Spiel zu gewinnen. In leichten Partien lernt man nicht so viel“, kommentierte Sasaki lächelnd.

Trotz des WM-Fehlstarts konnte sein neuseeländischer Kollege John Herdman mit der knappen Niederlage gut leben. „Wir werden ein paar Tränen vergießen, aber am Morgen ist die Welt wieder in Ordnung.“ Ohnehin rechnet sich der Fußball-Lehrer gegen die anderen Vorrundengegner Mexiko und England größere Chancen aus: „Das schwerste Gruppenspiel haben wir hinter uns.“

Seinem aus dem neuseeländischen Winter angereisten Team schienen die hochsommerlichen Temperaturen weniger Probleme zu bereiten als befürchtet. Allerdings war der Plan, möglichst lange ohne Gegentor zu bleiben, schon nach wenigen Minuten hinfällig. Ein sehenswertes Zuspiel von Shinobu Ohno nutzte die Potsdamerin Nagasato mit einem Heber von der Strafraumgrenze zur frühen Führung für den Weltranglisten-Vierten.

Dieser Rückschlag hinterließ beim forschen Außenseiter nur bedingt Wirkung. Nur sechs Minuten später schlug er gekonnt zurück: Nach Flanke von Ria Percival war Hearn per Kopf zur Stelle und riss die Japaner mit ihrem Ausgleich aus allen Träumen von einem leichten WM-Auftaktsieg.

Vor den Augen von OK-Präsidentin Steffi Jones und DFB-Präsident Theo Zwanziger blieb der Unterhaltungswert der Partie auch nach dem temporeichen Auftakt hoch. Das war vor allem den Japanerinnen zu verdanken, die in der Heimspiel-Atmosphäre von Bochum den Druck erhöhten. Aus dieser Überlegenheit schlug Japan jedoch zu wenig kein Kapital. So traf Mizuho Sakaguchi (18.) aus kurzer Distanz nur den Pfosten.

Japan blieb auch nach der Pause spielbestimmend, fand aber lange kein probates Mittel zur Überwindung der gegnerischen Abwehr. Erst der sehenswerte Treffer von Miyama, die mit einem gefühlvoll geschossenen Freistoß aus 17 Metern traf, sorgte für die Erlösung. In der Hitze des Nachmittags fehlte es den Neuseeländerinnen an der Kraft, um nochmals zurückzuschlagen. Die zur „Spielerin des Spiels“ gekürte Kunstschützin Miyama schöpfte aus dem Sieg neuen Mut für den weiteren Turnierverlauf: „Ich denke, dass wir uns für die Hauptrunde qualifizieren werden.“

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