„Unheimlich“: Zum vierten Mal USA gegen Nordkorea

Dresden (dpa) - Es hat schon etwas von einem Streich des Schicksals: Zum vierten Mal hintereinander bestimmte das Vorrundenlos die USA und Nordkorea zu Gruppengegnern bei einer Fußball-WM der Frauen. „Das ist schon etwas unheimlich“, bekannte US-Stürmerin Abby Wambach.

Doch vor ihrem politisch brisanten Auftaktspiel in der Gruppe C im Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion wollen weder sie noch ihre Teamkolleginnen sich darüber den Kopf zerbrechen. „Das ist etwas, was man nicht in der eigenen Hand hat. Deswegen kann man darüber auch nicht enttäuscht sein“, sagte die 31-Jährige.

Zweimal 3:0 und einmal 2:2 endeten die bisherigen Vergleiche. Und bei den beiden vorangegangenen Duellen kam Abby Wambach jeweils eine Schlüsselrolle zu. Bei der WM 2003 legte sie mit dem Treffer zum 1:0 den Grundstein für den Erfolg. Vor vier Jahren dann musste sie kurz nach ihrem Tor zum 1:0 nach einem Zusammenprall vom Platz und wegen einer Platzwunde genäht werden. In den neun Minuten ihrer Verletzungspause schossen die Nordkoreanerinnen zwei Tore.

Von einer Revanche aber will sie bei dem Duell der Nummer eins gegen die Nummer vier der Welt nichts wissen. „Ehrlich gesagt, das ist jetzt ein ganz anderes Team. Außerdem war es positiv, dass wir den Rückstand aufgeholt und einen Punkt gewonnen haben. Wir müssen nicht in die Vergangenheit gucken, um uns zu motivieren“, meinte die Stürmerin, die in 154 Länderspielen 117 Tore erzielt hat.

Obwohl beide Mannschaften im gleichen Hotel wohnen, wissen die Amerikanerinnen sehr wenig über ihren öffentlichkeitsscheuen Gegner. „Wir wissen fast nichts über die Nordkoreanerinnen“, gab Wambach zu. Sie warnte aber vor der Abwehrstärke und der hohen Laufbereitschaft der Asiatinnen, die in der Vorbereitung gegen Deutschland mit 0:2 verloren und gegen England mit 3:0 gewonnen hatten.

Nordkorea will seine vermeintliche Schwäche zu einer Stärke ummünzen. „Wir sind mit Abstand das jüngste Team, wir haben viele Spielerinnen aus Junioren- und Jugend-Teams. Nur eine aus dem Kader war 2007 bei der WM dabei“, berichtete Trainer Kim Kwan Min. Aber mit dem Zusammenhalt, der im vergangenen Jahr erarbeitet wurde, und dem unendlichen Kampfgeist könne man der starken Konkurrenz Paroli bieten“, betonte der Coach. Das unterstrich auch Kapitän Yo Yun Mi. „Wir sind zu einer starken Einheit zusammengewachsen und sehr optimistisch, weil wir gut vorbereitet sind. Alle wollen unbedingt erfolgreich sein.“

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