Gurken und Tomaten dürfen wieder auf den Teller

Die Ehec-Bakterien wurden erstmals auf Sprossen nachgewiesen. Den Treffer landeten Krefelder Experten.

Düsseldorf. Durchbruch bei der Ehec-Fahndung: Auf Sprossen sind erstmals Bakterien des aggressiven Typs O104 gefunden worden. Das in NRW entdeckte Gemüse stammt nach bisherigen Erkenntnissen von dem verdächtigen Biohof in Niedersachsen, wie Landesverbraucherschutzminister Johannes Remmel (Grüne) sagte.

„Die Sprossen kommen aus dem Betrieb in Bienenbüttel — das ist eindeutig feststellbar“, erläuterte er gestern in Düsseldorf. Zum ersten Mal sei es gelungen, die Indizienkette von den Erkrankten zu dem Sprossenproduzenten „mit einem ganz konkreten Beweis untermauern zu können“.

Tomaten, Gurken und Blattsalate könnten nun wieder ohne Bedenken gegessen werden, hieß es beim Bundesinstitut für Risikobewertung.

Nach Ministeriumsangaben haben die Gesundheitsämter inzwischen einen Großteil der Ehec-Erkrankten in NRW befragt. Dabei habe man festgestellt, dass es bei der Mehrheit eine Verbindung zu Bienenbüttel gebe.

Die befallenen Sprossen wurden Remmel zufolge bei einer Familie aus Königswinter nahe Bonn gefunden. Mutter und Tochter seien nach ihrer Erkrankung Mitte Mai immer noch in schlechtem Zustand und könnten nicht befragt werden.

Der Vater habe nicht von den Sprossen gegessen. Er selbst habe dann den nicht ganz aufgebrauchten Beutel mit Sprossen aus dem Müll geholt und beim Gesundheitsamt abgegeben. Die verseuchten Sprossen waren über einen Großhändler in Hamm geliefert worden.

Den Treffer hatten Mitarbeiter des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamts Rhein-Ruhr-Wupper in Krefeld gelandet. Dessen Leiter Detlef Horn sagte, die Probe sei am Dienstag eingetroffen, gestern sei dann die aufgefallene Probe gemeldet worden. „Man hat ein gewisses Jagdfieber und das Gefühl, dass die Kette nun geschlossen ist.“

„Wir sind ein Stück weit erleichtert“, sagte Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU). Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) betonte, für die Bürger sei jetzt klarer, wie sie sich schützen könnten.

Der Hof in Bienenbüttel, der seit Sonntag im Fokus der Öffentlichkeit steht, ist inzwischen komplett gesperrt.

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