SchülerTal: Großer Auftritt für die Grundschule Hüttersbusch

Die Grundschule Hütterbusch gehört mit ihren Musikern zu den Preisträgern.

Cronenberg. Ein Konzert nach gerade einmal drei Proben? Was manchen Star-Geiger vor Nervosität schlottern lässt, war für die 20 Musiker des Schulorchesters der Grundschule Hütterbusch dagegen pures Vergnügen: Die Rede ist von ihrem ersten Auftritt auf dem schulinternen Martinszug. Ihren großen Musiker-Vorbildern stehen die Sieben- bis Zehnjährigen daher in keinem Ton nach. Dafür treffen sie sich einmal die Woche nach Mathe und Deutsch nachmittags zur Probe. Die Grundschule Hütterbusch gehört mit ihrem Projekt "Schulorchester" zu den Gewinnern des Schulpreises SchülerTal. Seit Herbst vergangenen Jahres spielen Flöte, Gitarre, Geige und Co. in Mini-Format in einem Takt.

"Eins, zwei, drei...", zählt "Dirigentin" Michaela Bergner an. Ihren musikalischen "Nebenjob" teilt sich die junge Frau mit ihrer Mutter Renate Bergner, die als Lehrerin an der Grundschule arbeitet. Immer wieder stimmt das Mutter-Tochter-Gespann die Töne eines Kirchenlieds an. "Ein Senfkorn Hoffnung" - so der Titel des Liedes, das auch bei einem Auftritt während eines Gottestdienstes in der Kirche Heilige Ewalde im Repertoire sein wird. Trotz Bühnen-Routine ändert sich eine Sache dennoch nicht: "Mein Lampenfieber ist immer noch riesengroß", sagt Anne (10) in einer kleinen Pause.

Viel Zeit zum Luft holen bliebt den Schülern nicht, sollen sie doch das neue Lied auf ihren Instrumenten nachspielen: Sanft drückt Jonathan die Finger auf die Tasten des golden-glänzenden Saxophons. Sein Rücken lehnt aufrecht an der Stuhllehne. Vor ihm steht ein Notenständer. Seine Augen folgen Note für Note auf dem weißen Papier.

Weil sie ihr Instrument als ständigen Begleiter in ihrer noch jungen Musiker-Karriere sehen, fiel einigen dessen Wahl umso schwerer. So hütet Jonathan sein Saxophon wie einen Schatz. Was er an seinem Instrument mag? "Es ist gebogen wie ein Entenhals, glänzt goldig und gibt lustige Töne von sich", sprudelt es aus dem Jungen heraus.

Das jüngste Orchester-Mitglied Lisa (7) hat sich hingegen in die Geige verliebt, weil ihre Tante ihr auf dem Instrument vorgespielt hat. Taylor träumt eher von einer Karriere als Rock-Musiker. Hannah (9) zupft lieber die Saiten ihrer Harfe. Das Blockflöten-Spiel haben Elena und Joesi (beide 10) erst in der Ganztagsbetreuung gelernt - der Sprung ins Orchester war nicht mehr weit.

Neben dem Privatunterricht ist es vielen jungen Musikern wichtig, in ihrer Freizeit auch mit Gleichaltrigen zu spielen. Nur so lernen die Sieben-bis Zehnjährigen auf das Spiel eines anderen Musikers zu hören und Rücksicht zu nehmen. Hinzu kommt noch: "Die Kinder brennen darauf, vor Publikum aufzutreten", sagt Renate Bergner.

Sie und ihre Tochter wollen den Kindern "die Liebe zur Musik" nahebringen, wie sie sagen. "Musik ist eine Möglichkeit, sich ohne Worte auszudrücken", sagt Michaela Bergner. Und diese Sprache sprechen die kleinen Musiker fließend.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort