Im Dänischen Bettenlager haben sie Hans Christian Andersens „Die Prinzessin auf der Erbse“ gelauscht und sind buchstäblich in einer kuscheligen Märchenwelt versunken.

Die rund 15 Kinder haben es sich auf den Betten zwischen Kissen und Decken gemütlich gemacht. Erwartungsvoll und mucksmäuschenstill lauschen sie der Stimme von Lesepatin Brigitte Kerbel, die das Märchen des dänischen Schriftstellers vorliest.

Das Anschauungsmaterial liegt parat — ob Erbse, Matratzen oder Daunendecken. Allerdings erkennen die Kinder schnell, dass „20 Matratzen und 20 Daunendecken“ hier gar nicht übereinandergestapelt werden könnten. Die Decke ist dafür zu niedrig, aber der Prinz aus dem Märchen wohnt ja auch in einem Schloss.

Das Problem der Prinzessin können die Kinder allerdings nicht nachempfinden: „Auf so vielen Decken spürt man die Erbse doch gar nicht“, rufen sie unisono.

Die zweite Geschichte „Ophelia und die Schmetterlinge“ trägt Silvia Ebbinghaus, Leiterin der Kindertagesstätte, vor. Darin geht es um die Freundschaft zwischen den beiden Nilpferden Ophelia und Joppe. Eines Tages berichtet Joppe: „Ophelia, ich habe Schmetterlinge im Bauch!“

Auf die Frage von Silvia Ebbinghaus, ob die Kinder wüssten, was damit wohl gemeint wäre, erwidert ein Mädchen: „Schmetterlinge darf man nicht essen!“ Aber auch die Tiere in der Geschichte sind mit der Diagnose zunächst überfordert.

„Unser Ziel ist es, die Freude am Lesen und Zuhören bei Kindern und Eltern zu wecken und so Sprachproblemen im Vorschulalter vorzubeugen“, erläutert Ebbinghaus. Deshalb gibt es in der Kindertagesstätte auch einen Bücherkoffer. In ihm können bereits gelesene Bücher abgelegt und gegen neue getauscht werden.

Außerdem gab es vergangene Woche noch ein literarisches Erlebnis: Schüler der Grundschule Horkesgath waren zu Besuch, um Kurzgeschichten vorzulesen. Als Dankeschön präsentierten die Kleinen in der Schule das Theaterstück „Vom dicken fetten Pfannekuchen“.