Kresch-Theater: Wochenende der Generationen

In zwei Projekten wird der Bogen vom Enkel zu den Großeltern geschlagen.

Krefeld. Das Jugendtheater Kresch wagt sich über seine ursprüngliche Bestimmung hinaus, geht einen ganz neuen Weg. Es lädt ein zum "Wochenende der Generationen" und schlägt den Bogen vom Enkel zu den Großeltern, von der Jugend zum Alter. Es steckt ganz viel Herzblut aller Beteiligten in den zwei Projekten zu diesem Thema. Sie sind mit "Wenn ich einmal jung bin als ich damals alt war" und "Sichtweise" überschrieben.

In der erstgenannten Produktion des künstlerischen Leiters am Kresch-Theater, Franz Mestre, wandeln vier junge Frauen gemeinsam mit Großvater oder Großmutter auf den Pfaden der Erinnerung. Sie wollen wissen: "Wie warst du, als du so alt warst, wie ich jetzt bin?"

Die 19-jährige Schauspielerin und Tänzerin Saliha Shagasi hat dabei erst jetzt von ihrer Oma erfahren, dass sie mit dem Tanzen eine gemeinsame Leidenschaft haben. "Ich hatte zuerst Angst vor dem Interview und habe eine berührende Geschichte über die Beziehung meiner Großeltern erfahren, die ich erst beim Erzählen auf der Bühne realisieren konnte und die mich zu Tränen rührte." Mestre bestätigt: "Es war ein berührender Moment. Die Geschichten sind wie ein Stück Dokumentartheater."

"Sichtweise" ist eine Produktion vom tanzhaus nrw. Die Düsseldorfer Choreografin und Tänzerin Sabine Seume hat sie entwickelt. Hier treffen acht Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren auf sieben Erwachsene jenseits der 60. "Das Spannungsfeld ist riesig, kontrovers und mit einer Menge Minen verlegt, voll vorgefertigter Urteile, Neid, Neugierde und Verheißung", sagt Mestre. "Persönliche Grenzen wurden während dieses Projektes verrückt, neue Wege beschritten, tief durchgeatmet und viel verhandelt."

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