Ecuador startet Zugreisen in Kolonialwagen

Berlin (dpa/tmn) - Ecuador belebt sein über Jahrzehnte vernachlässigtes Eisenbahnnetz wieder. Seit Anfang dieses Jahres führen fünf neue Zugreisen Urlauber durch Teile des südamerikanischen Landes.

Auch die Altstadt der Hauptstadt Quito wird herausgeputzt.

Die Eisenbahnwagen seien im Kolonialstil gehalten, teilte Slav Ivanov vom Anbieter Ferrocarriles del Ecuador auf der Reisemesse ITB in Berlin (9. bis 13. März) mit. Die Elektrodieselloks fahren nicht schneller als 35 Stundenkilometer, damit die Urlauber die Landschaft betrachten können. Die zweisprachig geführten Fahrten dauern ein bis zwei Stunden und kosten zwischen 10 und 20 US-Dollar (rund 7 bis 14 Euro).

Angeboten werden unter anderem eine Tour durch das Küstenland im Süden, eine Zickzack-Fahrt um den Berg „Teufelsnase“ sowie eine Fahrt mit dem „Zug der Freiheit“ zwischen den Städten Salinas und Ibarras im Norden. Bis Ende 2012 soll die gesamte Strecke zwischen der Hauptstadt Quito und Yaguachi wieder durchgehend befahrbar sein. Der Luxuszug „Cruceiro“ werde dann in drei bis vier Tagen von Norden nach Süden durch das Andenland fahren, sagte Ivanov.

Die Eisenbahn wurde im Jahr 1908 für den Gütertransport angelegt. Mit der Verlagerung auf Lastwagen verlor sie an Bedeutung. Einige Teilstrecken seien seit 30 Jahren nicht in Betrieb und müssten komplett erneuert werden.

Herausgeputzt wird in Ecuador auch die Altstadt der Hauptstadt Quito. Nach der Ernennung zur Kulturhauptstadt Amerikas 2011 seien viele historische Gebäude renoviert worden, sagte Luz Elena Coloma von Quito Turismo auf der ITB. Das gelte besonders für Bauten entlang der 24 de Mayo Avenue und rund um die Plaza de Santa Clara. Das historische Zentrum der Stadt umfasst laut dem Tourismusbüro 130 monumentale Gebäude auf 320 Hektar. Damit besitze Quito die größte erhaltene Altstadt Amerikas. Quito wurde 1978 von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt.

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