Auswärtiges Amt warnt vor gepanschtem Alkohol in Indonesien

Berlin (dpa/tmn) - Zwei junge Deutsche sind nach einer Feier in Indonesien gestorben. Nun steht fest: Einer der beiden Brüder hatte laut Polizei Methanol im Blut - ein deutliches Zeichen für gepanschten Alkohol.

Das Auswärtige Amt mahnt Urlauber zur Vorsicht.

Touristen in Indonesien sollten derzeit besonders vorsichtig beim Konsum von Alkohol sein. Mehrere Krankheits- und Todesfälle ließen auf mit Methanol verunreinigte Getränke schließen, warnt das Auswärtige Amt in seinem Reisehinweis für das Land. Besonders betroffen seien die Regionen Lombok, Bali und Java.

Im Fall der zwei deutschen Brüder, die nach einer Feier in Indonesien gestorben sind, liegt für den Jüngeren nun ein erstes Obduktionsergebnis vor. Bei dem 19-Jährigen wurde nach Angaben der Polizei Methanol im Blut gefunden. Das gilt als deutliches Zeichen, dass sich der junge Berliner mit gepanschtem Alkohol vergiftete. Auch in den Magenwänden sei Methanol nachgewiesen worden, sagte der ermittelnde Polizeichef in der Hafenstadt Semarang auf der Insel Java. Der Berliner und sein älterer Bruder hatten dort mit Freunden gefeiert und dabei Alkohol getrunken. Tage später waren beide Brüder tot.

Nach Angaben der Polizei tranken die jungen Leute bei der Feier Whisky mit Cola. „Die Polizei hat die Flaschen konfisziert“, sagte Ermittler Haryo Sugihartono. Nach dem Etikett seien sie von einer bekannten Firma in Jakarta importiert worden. Unklar ist allerdings, ob in den Flaschen tatsächlich das war, was drauf stand.

Alkohol ist in Indonesien, einem muslimischen Land, teuer. Viele Leute mixen eigene alkoholische Getränke zusammen. Darin wird oft gefährliches Methanol verwendet. Erst vergangene Woche starben in Jakarta 13 Indonesier durch die gefährlichen Mischungen.

Methanol ist ein Grundstoff der chemischen Industrie. Es wird auch als Lösungs- und Frostschutzmittel sowie Treibstoff verwendet. Bereits wenige getrunkene Milliliter reichen für eine Vergiftung mit Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit und Sehstörungen bis zur Erblindung oder gar Bewusstlosigkeit und Atemstillstand.

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