Studie: Lebensmittel-Bezeichnungen oft beschönigend

Hamburg (dpa) - Was ist drin in den Lebensmitteln? Oft erklären die Hersteller nicht genau, welche Zutaten ein Produkt hat. In etlichen Fällen werden nach Einschätzung von Verbraucherschützern die gesetzlichen Vorgaben nicht eingehalten.

Ein Enten-Nudelsnack mit Aromastoffen statt Fleisch, eine Beerenauslese aus Tee ohne echte Früchte: Bei vielen Lebensmitteln können Käufer nur schwer erkennen, was sich wirklich hinter den Produkten verbirgt. Das ist das Ergebnis einer bundesweiten Untersuchung der Verbraucherzentralen. Zu viele Bezeichnungen von Lebensmitteln seien versteckt, beschönigend oder schwer verständlich. „Die Lebensmittelanbieter geizen bei ihren Produkten nach wie vor mit den wichtigen Informationen“, sagte Silke Schwartau, Ernährungsexpertin bei der Verbraucherzentrale Hamburg, am Dienstag (8.5.).

Die Verbraucherschützer hatten deutschlandweit 119 gezielt ausgewählte Produkte untersucht. Sie wollten herausfinden, ob die gesetzlich vorgeschriebene Bezeichnung klar und eindeutig ist und der Käufer über wesentliche Zutaten informiert wird. „Das Resultat unserer Erhebung ist ernüchternd“, berichtete Schwartau. Bei 14 Prozent der untersuchten Produkte wurden die rechtlichen Vorgaben nicht eingehalten. Fast die Hälfte aller Bezeichnungen seien beschönigend gewesen. Bei 63 Prozent der Verpackungen befanden sich wichtige Bezeichnungen nicht auf der Vorderseite. In 27 Prozent der Fälle war die Schriftgröße nach Angaben der Verbraucherzentralen zu klein.

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