Neuer Rekord bei Hantavirus-Erkrankungen im Südwesten

Stuttgart (dpa) - Die Erkrankungen durch Hantaviren haben in Baden-Württemberg ein neues Rekordniveau erreicht. „Wir sind mit 600 Fällen seit Jahresbeginn weit über den Zahlen der Epidemiejahre 2007 und 2010“, sagte Peter Zaar, Sprecher des Landesgesundheitsamtes, am Dienstag.

2007 wurden im Vergleichszeitraum 171 Fälle gemeldet, 2010 waren es 288 bis zur zweiten Maiwoche. In normalen Jahren liegen die Fallzahlen laut Zaar im einstelligen Bereich.

Bundesweit waren - bis Anfang Mai - 478 Hantavirus-Erkrankungen beim Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldet - und damit bereits mehr als im Gesamtjahr zuvor (2011: 305). 2007 hatte es bundesweit 1688 Fälle gegeben, 2010 waren 2017 Erkrankungen erfasst worden. Eine Hantavirus-Erkrankung beginnt meist ähnlich wie eine Grippe. Symptome sind plötzliches hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Bauchschmerzen. In schlimmen Fällen kann es zu Nierenversagen kommen.

Das RKI hatte im März gewarnt, dass sich die Fälle in besonders gefährdeten Gebieten wie auf der Schwäbischen Alb in diesem Jahr häufen könnten. Hantaviren werden über Rötelmäuse verbreitet, die die Viren über Kot und Urin ausscheiden. Hauptnahrungsquelle der Rötelmäuse sind Bucheckern, von denen es 2011 sehr viele gab. Menschen infizieren sich meist dadurch, dass sie verunreinigten Staub einatmen, etwa bei Holzarbeiten im Wald und Garten sowie beim Reinigen von Kellern, Schuppen, Scheunen und Ställen.

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