RWE erhöht Strompreis um gut sieben Prozent

Zwei Millionen Haushalte sind ab dem 1. August betroffen. Die Stadtwerke in der Region halten die Preise konstant.

Essen. Der zweitgrößte deutsche Energieversorger RWE erhöht zum 1.August seine Strompreise. In der Grundversorgung müssen die Kunden künftig 7,3 Prozent mehr bezahlen, teilte der Konzern mit. Betroffen sind knapp zwei Millionen Stromverbraucher. RWE hatte die Strompreise zuletzt im April 2009 heraufgesetzt.

Der Konzern begründete den Schritt mit gestiegenen Beschaffungskosten sowie der Ökostromförderung. Die Umlage sei zu Jahresbeginn um 55 Prozent gestiegen und werde nun an die Kunden weitergegeben. Netto erhöht sich der Verbrauchspreis um 1,5 Cent je Kilowattstunde.

Für Haushaltskunden mit einem Verbrauch von 3.500 Kilowattstunden pro Jahr bedeutet die Preiserhöhung nach RWE-Angaben eine Mehrbelastung von monatlich 5,22 Euro einschließlich Umsatzsteuer.

Die Stadtwerke Düsseldorf, Wuppertal, Krefeld und Mönchengladbach wollen ihre Preise bis Jahresende stabil halten. Danach könnte es aber auch hier Erhöhungen geben. In Neuss wird im Herbst entschieden.

Nach Angaben des Verbraucherportals Verivox haben in diesem Jahr bereits 435 Anbieter Preiserhöhungen um durchschnittlich sechs Prozent angekündigt oder durchgesetzt. Das bedeute für einen Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden eine Zusatzbelastung von 46 Euro.

Diesem Trend stehen bislang 107 Grundversorger gegenüber, die ihre Preise um durchschnittlich vier Prozent gesenkt haben. Experten empfehlen zu prüfen, ob ein Wechsel des Anbieters sinnvoll ist.

Als Grund für die unterschiedliche Preispolitik gilt die Beschaffungsstrategie. So können viele neue Anbieter derzeit Strom günstiger anbieten, weil sie von den gesunkenen Preisen an der Strombörse profitieren. Dagegen haben große Versorger ihren Haushaltsstrom schon lange im Voraus bei den Kraftwerken gekauft, als die Preise noch höher lagen.

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