EU will Walfangquoten einführen

Unter bestimmten Bedingungen zeigt sich die EU zu einer Einführung von Walfangquoten bereit. Der Kompromissvorschlag an die Walfangländer stößt auf Kritik.

Brüssel. Die Europäische Union will sich bei der kommenden Konferenz der Internationalen Walfangkommission (IWC) unter strengen Auflagen für die Vergabe von Walfang-Quoten aussprechen. Die Bedingung dafür muss einem Beschluss der europäischen Botschafter zufolge sein, dass das kommerzielle Walfangverbot offiziell bestehen bleibt und die Ausnahme-Quoten in einem Zeitraum von zehn Jahren auslaufen.

Damit wollen die EU-Länder die erstarrten Fronten im IWC lockern und bei der Suche nach einem Kompromiss helfen.Die IWC-Mitglieder tagen Ende Juni in Agadir (Marokko). Die Präsidentschaft hat ein Kompromisspapier vorgelegt, das den Walfang unter strengen Auflagen wieder erlauben soll. Das Moratorium gilt seit 1986. Island und Norwegen haben es nie anerkannt, Japan umgeht es mit der Behauptung, Wale für wissenschaftliche Zwecke zu fangen.

Die EU will mit ihrer Haltung jetzt erreichen, dass im Endeffekt so gut wie keine der riesigen Meeressäuger mehr gefangen werden, auch wenn dies vorübergehend eine Legalisierung der Praxis bedeutet.Von den 27 EU-Staaten sind im IWC 25 vertreten, die geschlossen abstimmen wollen. Bei der Sitzung der EU-Botschafter am Freitag in Brüssel wurde nur Dänemark überstimmt. Europa will in jedem Fall vermeiden, dass ehemalige Walfangnationen wie Südkorea, aber auch Dänemark als Vertreter Grönlands unter Berufung auf eine mögliche IWC-Quotenvergabe ebenfalls Fangquoten verlangen können. Außerdem fordert die EU Schutzzonen im Pazifik.

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