Zwei CDU-Flügel fordern Abbau der kalten Progression
Berlin (dpa) - In der CDU wächst der Druck auf Parteichefin Merkel, die Bürger noch vor der Wahl 2017 steuerlich zu entlasten. So forderten der Arbeitnehmer- und der Mittelstandsflügel überraschend gemeinsam die Abschaffung der sogenannten kalten Progression, bei der der Fiskus bei Lohnerhöhungen mitkassiert.
Der Kampf gegen diese Ungerechtigkeit im Steuersystem gehöre zur „DNA der Union“, sagte der Chef der Unions-Mittelstandsvereinigung (MIT), Carsten Linnemann, in Berlin.
Über den Antrag, der schon im Programm zur Bundestagswahl stand, soll im Dezember der CDU-Parteitag in Köln beraten. Angst vor dem Unmut von Merkel, die in der laufenden Wahlperiode keinen finanziellen Spielraum für den Plan sieht, haben die Initiatoren nicht. „Wir müssen uns unsere Anträge nicht vorab genehmigen lassen“, meinte der Vorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), Karl-Josef Laumann.
Merkel unterstrich bei einer Rede vor Unternehmern, dass am Ziel eines ausgeglichenen Haushalts 2015 nicht gerüttelt werden dürfe. Die Regierung werde alles tun, um in der „schwierigeren Wirtschaftslage“ Deutschland auf Kurs zu halten.