„Jetzt wächst zusammen, was zusammen gehört“ Wuppertaler Politik zur Entscheidung für Armin Laschet als Kanzlerkandidat

Vertreter aus der Wuppertaler Politik äußern sich zur Nominierung des Kanzlerkandidaten der CDU und CSU.

 Der CDU-Bundesvorstand hat sich klar für Parteichef Armin Laschet als Kanzlerkandidaten der Union ausgesprochen.

Der CDU-Bundesvorstand hat sich klar für Parteichef Armin Laschet als Kanzlerkandidaten der Union ausgesprochen.

Foto: dpa/Michael Kappeler

Mit Freude und Erleichterung habe die CDU in Wuppertal die Entscheidung für Armin Laschet als Kanzlerkandidaten der CDU und CSU zur Kenntnis genommen, heißt es in einer Mitteilung des Kreisvorsitzenden Rolf Köster: „Ich freue mich sehr, dass unser nordrhein-westfälischer Ministerpräsident im Ergebnis sehr eindeutig das Rennen für sich entschieden hat. Ich bin erleichtert, dass wir nunmehr eine gemeinsame Zielrichtung haben, jetzt wächst zusammen, was zusammengehört.“ Markus Söder gelte sein großer Respekt für eine faire wie qualifizierte Bewerbung und seine konsequente Entscheidung.

Jürgen Hardt, CDU-Bundestagsabgeordneter aus Wuppertal, sagt: „Armin Laschet ist der richtige Kanzlerkandidat und wird ein guter Bundeskanzler sein.“ Er rechne damit, dass sich Söder entsprechend seiner Zusage hinter Laschet stellen und mit der CSU einen starken Wahlkampf führen wird. „Für mich war Laschet stets der Favorit für die Kanzlerkandidatur. Seine politische Bilanz in NRW ist überzeugend. Dagegen wirkt die Wahlbilanz Markus Söders bei der letzten Landtagswahl eher durchwachsen.“ Die Grünen seien zwar ein möglicher Koalitionspartner für die Union, bis dahin aber politischer Gegner. „Ich erwarte von Armin Laschet eine deutliche Auseinandersetzung mit den Grünen, der SPD, sowie den radikalen Kräften in der Politik. Auch die FDP, Laschets Koalitionspartner in NRW, darf nicht geschont werden.“

Claudia Schmidt, Vorstandssprecherin der Grünen in Wuppertal, ist froh, dass die Entscheidung gefallen ist: „Jetzt kann man sich auf die Person einstellen, weiß, wer Gegenkandidat ist.“ Bei den inhaltlichen Positionen will sie die beiden CDU-Kandidaten für die Kanzlerkandidatur nicht vergleichen, weil sie Söders Politik zu wenig kennt. Aber sie hat durchaus Kritik an Armin Laschet: „Mit seiner Corona-Politik sind wir überhaupt nicht zufrieden.“ Und die Klimapolitik in NRW „entspricht in keinster Weise dem, was wir uns wünschen“. Daher sei eine mögliche Zusammenarbeit zwischen CDU und Grünen „natürlich schwierig“. Andererseits sei die Politik ein Feld der Kompromisse. „Wir gehen davon aus, dass es eine Regierung mit grüner Beteiligung geben wird, und unser Ziel ist, stärkste Kraft zu werden.“ Ihr Wahlprogramm hätten sie noch vor der Kandidatenkür vorgelegt, jetzt seien sie gespannt auf das Wahlprogramm der Union.

Für Wuppertals SPD-Fraktionsvorsitzenden Klaus Jürgen Reese war die Personalie Armin Laschet als Kanzlerkandidat keine Überraschung. Er sagt: „Das war doch eigentlich schon klar mit der Übernahme des Parteivorstandes.“ Reese sagt: „Mein Kandidat wäre er natürlich nicht.“ Positiv sei sicherlich die Verbundenheit zum Bundesland Nordrhein-Westfalen.

FDP-Kreisvorsitzender Marcel Hafke empfindet die Wahl Armin Laschets als richtige Entscheidung für die CDU. „Er hat unter schwierigen Bedingungen bewiesen, dass er Wahlen gewinnen kann“, betont Hafke. In NRW verlaufe die Zusammenarbeit in der Koalition „fair und freundschaftlich“. Dasselbe erwarte der FDP-Politiker bei einer Zusammenarbeit zwischen CDU/CSU und seiner Partei auf der Bundesebene. Er merkt an, dass es nach der großen Gesundheitskrise in Deutschland eine Wirtschaftskrise zu meistern gelte. Hierbei denkt er, dass Schwarz-Gelb gut funktionieren würde.

Dass der bayerische Ministerpräsident Markus Söder nicht Kanzlerkandidat der Union geworden ist, sieht er als Glück an. „Söder sucht große Worte und die große Bühne“, meint Hafke. Kritisch denkt er über dessen Coronapolitik: Die Lage in Bayern sehe unter anderem im Hinblick auf Inzidenzwerte und Auslastung der Krankenhäuser schlechter aus als in NRW. „Nur markige Worte sind mir da zu wenig“, sagt Hafke.

Eine Zusammenarbeit mit den Grünen im Bund würde er nicht ausschließen wollen, es käme auf die Inhalte an. Doch er denkt, dass es bei der nächsten Wahl entweder auf Schwarz-Gelb oder Grün-Rot-Rot hinauslaufen wird. kati/neuk/mli

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