Aktion Kinder gehen fürs Tierheim Gassi

Wuppertal · Amelie und Patrick haben über eigene Plakate mehr als 160 Euro für den Pechpfoten e.V. gesammelt.

 Ganzer Einsatz: Amelie und Patrick haben Geld für die gute Sache gesammelt.

Ganzer Einsatz: Amelie und Patrick haben Geld für die gute Sache gesammelt.

Foto: Fries, Stefan (fri)

„Wir gehen mit Ihrem Hund Gassi. Das gesammelte Geld wird ans Tierheim gespendet. Wir würden uns sehr auf Ihre Hilfe freuen!“ - damit machen die beiden Schüler Amelie Kleemann (11) und Patrick Merkamp (10) auf einem großen bunten Plakat auf ihre Aktion aufmerksam. Fünf Euro nehmen sie für eine Stunde Gassi gehen – der gesamte Erlös wird gespendet.

Auf die Idee kamen die beiden durch Amelie, die sich schon immer einen Hund gewünscht hat und sehr tierlieb ist. Ganze vier Kaninchen hatte sie schon als Haustiere – ein Hund wäre aber das Non-Plus-Ultra. Da es auf Grund von Platzmangel nicht möglich war, sich einen eigenen Hund anzuschaffen, half sie eben anderen Hundehaltern mit den Tieren Gassi zu gehen – eine Win-Win-Situation, denn vor allem viele ältere Menschen sind dankbar für solch eine Entlastung. Da es alleine aber nur halb so lustig sei wie mit jemandem zusammen, hat Amelie sich ihren Freund Patrick ins Boot geholt, zusammen betreuen sie jetzt zwei Hunde: Pauline, einen cremeweißen und Boomer, einen schwarz-weißen Mischling.

Angefangen hat alles im Frühjahr vergangenen Jahres, als die zwei sich überlegt haben, an welche Einrichtung sie das Geld spenden könnten. „Ich wollte eigentlich ein Tierheim, aber das gab es in Wuppertal nicht. Da hat meine Oma mir von Pechpfoten erzählt und das fand ich auch super“, erzählt Amelie. Innerhalb eines knappen Jahres haben sie in einer vom Pechpfoten e.V. zur Verfügung gestellten Spendendose ganze 168,27 Euro gesammelt – sowohl durch das Gassigehen als auch über das Ansprechen von Passanten vor den Cronenberger Geschäften. Die bunten Plakate hängen in vielen Läden und Cafés in der Cronenberger Innenstadt und vor dem Netto hat das Duo Fußgänger nach ein paar Cent für den Tierschutz gefragt. Diesen Mut müsse man erst einmal aufbringen, lobt Pechpfoten-Mitarbeiterin Helga Brücher, die die beiden bei der Aktion unterstützt hat.

Begeisterung pur auf
Seiten des Pechpfoten e.V.

Seitdem sie im Sommer auf die weiterführende Schule gewechselt sind, bleibt leider nicht mehr so viel Zeit für die Hunde wie vorher. „Wenn ich es schaffe, gehe ich zweimal die Woche Gassi. Meistens geht es aber nur donnerstags“, betont Patrick. Auch Amelie hat Boomer und Pauline eher einmal am Wochenende. Sie hätten aber so viele Anfragen, dass sie gar nicht mehr hinterher kommen, gibt Steffi Kleemann, die Mutter von Amelie, zu. „Da muss man schonmal Nein sagen, damit die Schule nicht darunter leidet.“

Doch nicht nur Gassigehen steht auf dem Programm, auch beim Tricks beibringen ist Amelie unschlagbar. „Wenn wir am Straßenrand stehen, hebe ich meinen Finger und sage Sitz. Dann bleibt Pauline ganz brav sitzen“, sagt sie sichtlich stolz.

Das ganze Team des Vereins war hellauf begeistert von der Aktion: „Sowas in der Art hat es bei uns noch nie gegeben. Ich finde die Aktion einfach super!“, schwärmt die Vorsitzende des Vereins Anke Süper. Sie hofft, dass das Wellen schlagen wird und dass es andere Leute anregt, ebenfalls ihre Ideen vorzubringen. „Wir leben ja von Spenden und Mitgliedsbeiträgen und sind von solchen Ideen immer sehr angetan.“ Der Verein vermittelt Hunde und Katzen in Not, betreibt aktiv Tierschutz vor Ort und macht „Pechpfoten wieder zu Glücksfellen“, indem ein geeignetes Zuhause für die Tiere gesucht wird. Auch die WZ veröffentlicht regelmäßig Vierbeiner, die ein neues Heim suchen. Ein Besuch dort haben die Kinder auf jeden Fall eingeplant.

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