Kommunalwahl Dave Merkel wirbt mit einem prominenten Namen

Uellendahl/Dönberg. · Der 23-Jährige will für die SPD in den Stadtrat ziehen. Um auf sich aufmerksam zu machen, hat er eine kuriose Plakataktion ins Leben gerufen.

 Dave Merkel will mit seiner Plakataktion für Aufmerksamkeit sorgen.

Dave Merkel will mit seiner Plakataktion für Aufmerksamkeit sorgen.

Foto: Fischer, Andreas

Wer in den vergangenen Wochen auf dem Dönberg oder in Uellendahl unterwegs war, wird vielleicht ein buntes Wahlplakat bemerkt haben, auf dem „Dönberg wählt Merkel“ beziehungsweise „Uellendahl wählt Merkel“ steht. Etwas konsterniert wird er oder sie dann vielleicht darüber sinniert haben, ob die amtierende Bundeskanzlerin nach ihrem ja bereits absehbaren Abschied von der Bundespolitik eventuell im Spannungsfeld der Wuppertaler Lokalpolitik eine neue Betätigung suchen möchte. So weit ist es freilich noch nicht: Bei dem Plakat handelt es sich um Wahlwerbung für den jungen SPD-Kandidaten Dave Merkel, der bei der Kommunalwahl am 13. September für den Wahlbezirk Uellendahl-Ost in den Stadtrat einziehen möchte.

20 dieser Plakate hat Dave Merkel Anfang August in den beiden Stadtteilen aufgehängt, ergänzt um gut 40 eher traditionell gestaltete Plakate mit SPD-Logo und seinem Konterfei. Der 23-jährige Student nutzt dabei mit ironischem Unterton seine Namensgleichheit mit der Bundeskanzlerin für den Wahlkampf - verwandtschaftliche Beziehungen zu der langjährigen CDU-Parteichefin hat er nicht. „Auf die Idee mit dem Plakat hatte mich Wolfgang Ebert gebracht“, erzählt er. Der Ehemann der Bezirksbürgermeisterin von Uellendahl-Katernberg, Gabriela Ebert, konnte Dave Merkel von dieser Art der Werbung überzeugen. Auf dem Plakat selbst steht der Name SPD übrigens nur im Impressum, der Hintergrund ist eine eher abstrakte Farbkombination, mit der die SPD in Wuppertal für sich wirbt.

Der 23-Jährige studiert
Politik und Gesellschaft

Sein Engagement in lokalpolitischen Fragen ist für Dave Merkel gewissermaßen eine Ergänzung zu seiner Studienausrichtung. Der 23-Jährige studiert ansonsten an der Uni Bonn die Fächer Politik und Gesellschaft, zudem belegt er Kurse in Asien- sowie Geowissenschaften. Dabei richtet er seinen akademischen Schwerpunkt an dem Thema „Transformationsmechanismen im ostasiatischen Raum“, erklärt er im Gespräch mit der WZ. Dabei kommt Dave Merkel zugute, dass er als 15-Jähriger ein Jahr auf Taiwan gelebt, dort eine Schule besucht und die dortige Kultur kennengelernt hatte.

Gleichwohl liegt dem jungen Mann auch die Lokalpolitik am Herzen. Bei seinem Wahlkampf, der wegen der Corona-Pandemie vornehmlich über das soziale Netzwerk Facebook gestaltet wird, setzt er sich für Themen wie das soziale Miteinander der Generationen, den Erhalt von Grünflächen und einen besseren Kontakt zwischen Bürgern und Politikern ein. Sein junges Alter sieht er dabei durchaus nicht als Nachteil: „Ich wohne seit 20 Jahren in Uellendahl und denke schon, dass ich die Probleme hier gut kenne.“ Zudem wünsche er sich mehr junge Stimmen im Stadtrat. Diesen Wunsch unterstütze er mit seiner Kandidatur. Wobei er einräumt, dass die Aussichten auf den Einzug ins Stadtparlament eher trübe sind. Dave Merkel steht auf dem Listenplatz elf der SPD-Bezirksvertretung in Uellendahl-Katernberg.

Bei der CDU in der Bezirksvertretung sieht man die Wahlwerbung von Dave Merkel sportlich und mit einem Schmunzeln. Die Wählerpräferenz im Bezirk liege ja traditionell eher bei der CDU, insofern müsse man sich wohl keine Sorgen machen, sagte der stellvertretende Bezirksbürgermeister und Vorsitzende des Dönberger Bürgervereins, Hans-Joachim Lüppken. Bislang sei die Resonanz auf Plakataktion von Dave Merkel zudem „noch recht übersichtlich“.  

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