Nach dem Hochwasser im Juli Wuppertal: Bürgerverein Nächstebreck fordert Regenrückhaltebecken

Wuppertal · Nach dem Hochwasser im Juli fordert der Nächstebrecker Bürgerverein Konsequenzen – unter anderem ein Regenrückhaltebecken und eine nähere Sirene.

 Das Hochwasser hinterließ Spuren auf der Straße Schwarzbach.

Das Hochwasser hinterließ Spuren auf der Straße Schwarzbach.

Foto: ANNA SCHWARTZ

„Wir mischen uns politisch ein, stehen ein für den Stadtteil“, erklärt der Vorsitzende Hermann Josef Richter die Aufgaben des Bürgervereins Nächstebreck. „Der zweite Teil ist die Geselligkeit, die genauso wichtig ist.“ Bei der Jahreshauptversammlung wurde über beide Teile gesprochen.

Der Leiter der Feuerwehr, Ulrich Zander, war zu Gast. „Er hat uns geschildert, wie die Nacht auf den 15. Juli verlaufen ist“ – die Nacht des Hochwassers. Dieses Thema sei bei der Versammlung stark diskutiert worden: „Warum hörten wir keine Sirenen, warum erst so spät?“, beschreibt Richter einige der vorgebrachten Argumente. „Da geht die Schuld hin und her zwischen Wupperverband und allen anderen.“

Obwohl Nächstebreck auf den Höhen liegt, sei der Stadtbezirk stark betroffen gewesen. Die Bäche Mählersbeck und Junkersbeck verlaufen in Rohren, die die Wassermassen in der Nacht aber nicht fassen konnten. Sie liefen die Straße Schwarzbach hinunter und in Keller hinein. „Wir brauchen ein Regenrückhaltebecken“, fordern nun Hermann Josef Richter und der Bürgerverein Nächstebreck. „Wir müssen dafür sorgen, dass das Wasser geregelter in die Innenstadt läuft.“ Man erwarte, dass die Stadt und der Wupperverband zeitnah Pläne erarbeiten. Eine weitere Forderung ist eine Sirene auf dem Schuldach, alle anderen Standorte, auch die geplanten, seien zu weit entfernt. Nach dem Rückblick auf die Hochwassernacht ist für Richter nun die wichtigste Frage: „Wie wappnen wir uns für die Zukunft?“

Die mehr als 100 Teilnehmer der Jahreshauptversammlung wählten einen Teil des Vorstands wieder, er bleibt unverändert. Das „Goldene Nächstebreck-Wappen“ verlieh Hermann Josef Richter Renate Kiekuth. Sie ist Kassenprüferin „und hilft, wo sie kann“, sagt der Vorsitzende. Die Ehrung gibt es seit 2006, sie wurde nun zum 13. Mal an eine Person verliehen, die sich für Nächstebreck engagiert. Renate Kiekuth ist außerdem „seit Jahrzenten in der evangelischen Kirchengemeinde und in der Politik engagiert“. Im Förderverein Gemeindesaal Hottenstein organisiert sie die Vermietung. Die Einnahmen konnten in den Gemeindesaal investiert werden. „So konnte er erhalten werden“, er sei Mittelpunkt und Treffpunkt, sagt Richter.

Außerdem wurde bei der Jahreshauptversammlung über zwei Veranstaltungen abgestimmt – auch mit Blick auf die Corona-Situation. So wird das Oktoberfest am 22. Oktober mit der 2G-Regel stattfinden, es können also nur Geimpfte und Genesene teilnehmen. „Es soll gesungen und geschunkelt werden, mit Weißwurst und bayerischem Bier“, sagt Richter. Für den 4. Dezember ist ein Ausflug zum Weihnachtsmarkt in Soest geplant. Der Vorverkauf für beide Veranstaltungen ist in der Fortuna-Apotheke an der Wittener Straße 8 gestartet.

Nach langer Zeit ohne Veranstaltungen gab es am 1. September wieder einen Ausflug, er ging zum Schokoladenmuseum in Lippstadt und zum Möhnesee mit Abendessen. Hermann Josef Richter: „Die Leute waren so dankbar, dass sie wieder zusammensein können, sich treffen und reden können.“

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