Verbraucherzentrale Sonde bringt die Wärme ins Haus

Wuppertal · Verbraucherzentrale nennt Vorteile von Wärmepumpen.

 Relativ unscheinbar sehen die weißen Kästen aus, die meist im Keller stehen.

Relativ unscheinbar sehen die weißen Kästen aus, die meist im Keller stehen.

Foto: picture alliance / Bundesverband/BDH

Grundwasser, Erdreich und Außenluft haben eine Gemeinsamkeit, die für Hausbesitzer im Prinzip praktisch ist: Sie bieten Wärme, die beiden ersten in konstanter Höhe. Auf der Suche nach Energieeinsparung eine verlockende Option, die längst noch nicht jedem bekannt ist: Die Heizquelle im eigenen Garten. Mit einem „Wettbewerb“ macht die Verbraucherzentrale derzeit auf Chancen und Grenzen der entsprechenden Technik aufmerksam: Heizen mit Wärmepumpe.

Noch bis zum 25. Februar 2020 können Eigentümer sich zur Teilnahme melden, die ihre Immobilie mit Wärmepumpe heizen. Materielle Gewinne gibt es keine, aber möglicherweise Einsichten: Wer mitmacht und seine Meßwerte vorlegt, erhält eine Rückmeldung, wie günstig sein Energieverbrauch tatsächlich ist. Immerhin: Wer gute Werte hat, darf sich mit gutem Recht energiebewusst nennen. Und kostenbewusst obendrein: Pumpenbesitzer brauchen zuweilen im Jahr insgesamt nur so viel Strom wie andere Haushalte abzüglich der Heizkosten.

So ist es bei Bärbel und Jochen Janz: Das Ronsdorfer Ehepaar zahlt jährlich etwa 1300 Euro für Strom bei einem Verbrauch von rund 5000 Kilowattstunden – und beheizt damit eine Wohnfläche von knapp 100 Quadratmetern. Von den eingangs erwähnten Energiequellen Grundwasser, Erde oder Luft ist es hier das Erdreich im Außenareal des Grundstücks, von wo die Pumpe die Wärme ins Haus leitet. Schon in zehn Metern Tiefe herrschen stets acht bis zehn Grad Celsius. Vor inzwischen dreizehn Jahren hatten die Eigentümer das Angebot erhalten, doch einmal eine Wärmepumpe einbauen zu lassen. Janz ging daran, Anbieter zu vergleichen, und gab schließlich einem davon den Zuschlag: Eine Baufirma grub den Boden auf und installierte in der Erde eine Sonde.

Einsparungen beim Strom sind durch Wärmepumpe möglich

Verantwortlich für die wohlige Wärme im Haus ist nun die Fußbodenheizung. Die Janz‘ regulieren an deren Temperatur nicht herum, sondern vertrauen der einmal eingestellten Höhe. Der Grund fürs Vertrauen steht im Untergeschoss: Die Pumpe, ein sauberer, weißer Kasten in einem Kellerraum zeigt die aktuellen Werte für Heizung wie auch Warmwasser an – bei Letzterem steht gerade „Kein Bedarf“. Das Gerät gibt zuweilen einen Summton von sich, der hier unten nicht stört. Seine Bedeutung fürs Haus ist beträchtlich: Ist es zu kalt, steuert die Pumpe über die Sonde Wärme von außen bei – gewissermaßen „pumpt“ sie „das Haus warm“.

Einsichten, auch ohne Gewinn, dürfte die Aktion jedenfalls für breitere Kreise bereit halten, für die Kosten- und Energieeffizienz ein Thema ist. Was durchaus auch Desillusionierung heißt: Stefan Bürk von der Verbraucherzentrale will mit dem Wettbewerb zwar für die Option werben, warnt aber auch vor falschen Erwartungen. „Man kann viel falsch machen. Viel hängt ab von der Quelle, vom Gerät, vom Takten oder Speichern.“ Entscheidend: Der Stromverbrauch der Pumpe. Ein Transport von nützlicher Energie, der aber selbst mehr Energie verbraucht, wäre kontraproduktiv und würde weder der Umwelt noch dem Geldbeutel nützen. Bürks Faustregel: „Aus wenig Strom viel Wärme ziehen.“ Das Verhältnis muss stimmen.

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