Kritik an Plänen BHC-Arena: Anwohner fordern ein Beteiligungsverfahren

Die Bezirkspolitiker befürworten mehr Transparenz und wollen die Stabsstelle Bürgerbeteiligung ins Boot holen.

An dieser Stelle könnte die geplante BHC-Arena entstehen.

An dieser Stelle könnte die geplante BHC-Arena entstehen.

Foto: Fries, Stefan (fri)/Fries, Stefan (fr)

Die geplante BHC-Arena im Gewerbegebiet Piepersberg-West bereitet den Anwohnern im Süden des Stadtteils weiter große Sorgen. Zwar würde die Multifunktionsarena des Handball-Bundesligisten Bergischer HC auf Solinger Gebiet liegen. Die Zufahrt kann aus technischen Gründen aber nur über Vohwinkel erfolgen. Angesichts einer anvisierten Kapazität von 6000 Zuschauern und rund 100 Veranstaltungen im Jahr befürchten die Bürger erhebliche Belastungen bei Lärm und Verkehr. In der vergangenen Sitzung der Vohwinkeler Bezirksvertretung äußerten sie diesbezüglich nochmals ihre Bedenken. Außerdem brachten sie zwei Bürgeranträge ein, in denen unter anderem die Einbeziehung der Stabsstelle für Bürgerbeteiligung in das Verfahren gefordert wird.

„Es ist wichtig, frühzeitig mit den Planern und Entscheidungsträgern ins Gespräch zu kommen, damit das Planverfahren und Vorhaben anwohnerfreundlich und im Sinne der Nachbarschaft, entscheidungsfähig wird“, erklärt Erhard Kaltenborn, Sprecher der Bürgerinitiative „Rettet Vohwinkel“. Das Vorhaben bedürfe aus diesen Gründen einer intensiven und erweiterten Öffentlichkeitsbeteiligung. Kaltenborn und die weiteren Anwohner erhoffen sich dadurch ein offenes Verfahren und eine neutrale Vermittlung der Stabsstelle.

Viele Stadtteilpolitiker
lehnen die Halle ab

Marc Walter, Abteilungsleiter für Bauleitplanung bei der Stadt, weist darauf hin, dass auch im regulären Verfahren das Thema Bürgerbeteiligung verpflichtend sei. Aktuell gebe es beim Thema wenig zu berichten. „In den vergangenen zwei Jahren hatten wir keinen politischen Beschluss“, berichtet Walter. Nach seiner Aussage laufen derzeit die Grundstücksverhandlungen. „Das ist ein dickes Brett“, betont Walter. Erst danach könnten die wichtigen Fragen bei den Themen Lärm, Verkehr, Artenschutz und Klima angegangen werden. Die entsprechenden Gutachten würden dann beim Bürgerbeteiligungsverfahren vorgestellt. Nach Ansicht von Marc Walter bringe die Einbeziehung der Stabsstelle daher keinen Mehrwert.

Ähnlich sieht es die CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung. „Das gesetzliche Verfahren bietet bereits viel Raum für Bürgerbeteiligung“, sagt Sprecher Moritz Iseke. Gleichwohl wolle sich die CDU der Beteiligung eines Mediators im Vorfeld nicht verschließen. SPD-Fraktionssprecher Georg Brodmann findet den Vorschlag der Bürger sehr sinnvoll. „Es ist nichts gegen mehr Verfahrenstransparenz zu sagen“, lautet seine Meinung. Diese habe er etwa im Vorfeld bei der „Vorfestlegung auf den Piepersberg“ vermisst. Der Vohwinkeler CDU-Ratsherr Eckhard Klesser dämpft dagegen zu große Erwartungen bezüglich eines gesonderten Bürgerbeteiligungsverfahrens. „Am Ende entscheidet der Rat“, betont Klesser. Die Bezirksvertretung sprach sich schließlich mehrheitlich für den Bürgervorschlag aus. Sie bittet daher die Verwaltung um eine Einbeziehung der Stabsstelle für Bürgerbeteiligung bei der Planung der BHC-Arena.

Grundsätzlich dürfte es im weiteren Verlauf des Verfahrens erheblichen Gegenwind aus Vohwinkel geben. Viele Stadtteilpolitiker lehnen den Bau der Halle aufgrund der großen Belastung für die Anwohner im Wuppertaler Westen ab. Die Bezirksvertretung kann allerdings nur eine Empfehlung aussprechen.

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