Schüler sprechen über sexuelle Orientierung

Projekt an der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule bietet „Räume der Vielfalt“ für sensibles Thema.

Schüler sprechen über sexuelle Orientierung
Foto: S. Fries

Sprockhövel. Wodurch kann ich mich vor Aids oder anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützen? Wie gehe ich damit um, wenn ich schwul oder lesbisch bin? Und was bedeutet eigentlich „Transgender“? Auf diese und weitere Fragen konnten die Neuntklässler der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule in dieser Woche Antworten finden.

Im Rahmen des sexualpädagogischen Projekts „Räume der Vielfalt“ wurde den 170 Schülern in unterschiedlichen Workshops die Möglichkeit gegeben, ihren Wissensdurst zu stillen und sich untereinander über das Thema Sex auszutauschen. Unterstützt wurden sie dabei von geschulten Mitarbeitern der Aidshilfe und der Vereine Pro Familia und Rosa Strippe. Ziel war es, für Themen wie Selbstfindung, Homosexualität und Geschlechtskrankheiten zu sensibilisieren.

Die Schüler sollten sich über das „heikle, ernste und auch witzige“ Thema Sexualität austauschen können, erklärt Sozialpädagogin Sophie Zach, die an den Vorbereitungen der Projekttage beteiligt war. In den Arbeitsgruppen griffen die Vereinsmitarbeiter und Pädagogen auf spielerische Methoden zurück. Quiz- und Brettspielrunden förderten eine entspannte Atmosphäre und den lockeren Austausch.

Die Mitglieder des Vereins Rosa Strippe, der sich unter anderem gegen Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung einsetzt, wählten einen biografischen Ansatz. Hier haben alle Gruppenleiter aufgrund ihrer Bi-, Homo- oder Transsexualität Outings hinter sich und teilten ihre Erfahrungen im Stuhlkreis.

Um den Schülern bei den teils sehr intimen Themen die Anspannung zu nehmen, wurden sie in geschlechtergetrennte Gruppen eingeteilt. In der Pause konnten sich dann aber alle gemeinsam in den ausgelegten Broschüren über das Besprochene informieren, Probiermaterial anfassen und miteinander sprechen.

„Am Anfang ist es komisch, über diese Themen zu reden“, gesteht Schülerin Leoni Scheer. „Aber wenn man erst einmal im Flow ist, dann wird das auch immer lockerer. Und es ist gut, dass man da so offen drüber sprechen kann.“

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