Säbelrasseln wie zu Kaisers Zeiten

Kaum zu glauben, aber wahr: Gab es nach dem Rückzug des Wuppertaler BUND-Vorstandes noch die berechtigte Hoffnung auf konstruktive Gespräche im Sinne aller Interessen auf der Nordbahntrasse, steht jetzt wieder alles auf dem Spiel.

So liest sich zumindest das aktuelle Postulat dreier Umweltverbände, die es nach dem ebenso peinlichen wie würdelosen Dauertheater um den Rad- und Wanderweg jetzt eigentlich besser wissen müssten: Was in Hattingen und Sprockhövel mittlerweile seit Jahrzehnten hervorragend funktioniert, bleibt in Wuppertal umkämpft wie eh und je - und auch im Ruhrgebiet schüttelt man einmal mehr fassungslos die Köpfe: Da ist ein hervorragend ausgebauter Rad- und Wanderweg durch eine faszinierende Großstadt in greifbarer Nähe, bezuschusst mit Millionenbeträgen - und in der Stadt der Schwebebahn wird mit Säbeln gerasselt wie zu Kaisers Zeiten, weil man ein Gesicht wahren muss, das keiner mehr sehen will: Tausende "Normalbürger", die sich diesseits und jenseits des Tunnels Schee einfach nur auf einen wunderschönen Rad- und Wanderweg freuen, ziehen ihre Lehren daraus - und wenden sich ab.

stefan.melneczuk@ westdeutsche-zeitung.de

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