Kanu-DM: Vitali Wall vor den Titelkämpfen ausgebootet

Talent vom Stausee von der KSG abgemeldet. Rücktritt von KSG-Vize Peter Hartwig.

Wuppertal. In dieser Woche finden auf der Kölner Regattastrecke am Fühlinger See die Deutschen Kanurennsport Meisterschaften statt. Max Hoff, frischgebackener Weltmeister aus Köln, wird sicher der Star der Veranstaltung auf seiner Hausstrecke sein. Insgesamt haben 106 Vereine über 1200 Starter gemeldet. Die Entscheidungen fallen ab Freitagnachmittag bis zum Sonntag.

Die Kanuten vom Beyenburger Stausee haben im Nachwuchsbereich durchaus Chancen, in die Medaillenränge zu fahren. Während Cora Mey Märker Neuhaus eher eine Überraschung auf der Kurzstrecke zugetraut wird, ist für den 16-jährigen Christopher Bootz auf allen Strecken ein gutes Ergebnis möglich. "Für das Treppchen sollte es auf einer Strecke auf alle Fälle reichen", sagt Trainer Hans-Martin Röse und gibt sich optimistisch. Gute Chancen werden auch den Schülerfahrern der KSG zugetraut. Allen voran Linus Schröder, der in diesem Jahr überzeugend auf sich aufmerksam gemacht hat und zu den Favoriten in seiner Alterklasse zählt.

Schlecht sieht es hingegen in der Junioren- und der Leistungsklasse aus. Dort schwächen sich die Wuppertaler in diesem Jahr selbst. Da Vitali Wall (19), in den letzten Jahren das wohl größte Talent am Beyenburger Stausee, sich nicht für den Achter der Renngemeinschaft NRW zur Verfügung stellte, wurde er vom KSG-Vorstand nicht mehr für die Regatta nominiert.

Peter Hartwig, stellvertretender Vorsitzender der Kanu-Sportgemeinschaft und Urgestein am Beyenburger Stausee, kann sich der Entscheidung seiner Vorstandskollegen nicht anschließen. "Ein solches Talent wie Vitali nicht starten zu lassen, ist für mich eine unmögliche Entscheidung, die ich nicht mittragen kann. Auch wenn es der Versuch der anderen KSG-Vorsitzenden ist, den Ansprüchen des Kanu-Verbandes gerecht zu werden und der Gefahr vorzubeugen, dass die anderen KSG-Sportler, die für den Verband NRW um Medaillen fahren, in einer Retourkutsche aus den Verbandsbooten geworfen werden. Dies wäre auch ein Schwächung des Kanu-Verbandes. Das Problem hätte man ohne Zeitdruck im Sinne aller Sportler lösen müssen. Die Drohung hätte der Verband bei laufenden Wettbewerben vermutlich ohnehin nicht umgesetzt", lautet Hartwigs Einschätzung. Seinen Protest verband Hartwig mit der Entscheidung, ab sofort seine Ämter am Stausee nieder zu legen. Nun bleibt abzuwarten, wie sich der Streit bei den Kanuten am kommenden Wochenende auswirken wird. red

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